Pfarrkirche Schörfling

Altarraumgestaltung von Lotte Lyon, 2016

Der Wunsch nach einer zeitgemäßen Umsetzung der Liturgiereform des II. Vatikanums veranlasste die Pfarre Schörfling zu einer umfangreichen Neugestaltung des Altar- und Tabernakelbereiches der Pfarrkirche. Die Künstlerin Lotte Lyon konnte die Gemeinde mit ihrem Entwurf für einen meditativen Raum in einer klaren Formensprache überzeugen. Neben den liturgischen Objekten entstand durch die Neuverlegung eines lasierten Holzbodens ein verbindendes Element zwischen dem Altarraum und dem Bereich der Sitzbänke. Der grün-blau-graue Farbton mit türkisen Elementen bildet einen Kontrast zum Gold des Altars und zum Rot des in der Kirche häufig vorkommenden Marmors. Das gesamte Mobiliar − Altar, Ambo, Vorstehersitz, Sitze für Dienste, zusätzliche Sitzbänke für Ministranten, Tabernakel − wurde aus hellen Multiplex-Platten aus Birkenholz hergestellt. Die verwendeten Platten sind ein Material, das Lotte Lyon in ihrer künstlerischen Arbeit häufig verwendet. Das helle Holz wurde soweit als möglich in seiner natürlichen Form belassen, damit die Haptik und der warme Eindruck erhalten bleiben. Die Farbigkeit der Flächen erinnert an das Wasser mit seiner vielfältigen christlichen Symbolik und der Bezugnahme zum nahegelegenen Attersee. Weitere neugestaltete Elemente sind das Vortragekreuz, die Kerzenschalen auf dem Altar mit versilberten Oberflächen, das ewige Licht und ein Kästchen für die heiligen Öle. In der Seitenkapelle bildet ein türkises Rechteck den Hintergrund für den Tabernakel, der dort an der Wand angebracht wurde. Mit dem Einsatz von Farbe und Form schafft Lotte Lyon eine Verbindung zwischen den wesentlichen Orten im Kirchenraum: Altar, Ambo, Vorstehersitz und Tabernakel.

„Klarheit, Konzentration und Stille“ − mit diesen Leitworten stellte die Künstlerin Lotte Lyon ihre Gestaltung des Altarraumes der Pfarrkirche Schörfling vor. Und diese Qualitäten prägen nun tatsächlich diesen Raum. Der Schwung und die Pracht der barocken Ausgestaltung dieses spätgotischen Kirchenbaus in Gold und Rot wird kontrastiert und ergänzt durch den kontemplativen Charakter des graugrün lasierten Bretterbodens und der Möblierung aus starken Birken-Multiplexplatten. Die Kontemplation ist neben dem Jubel ein großes Bedürfnis unserer Zeit, und dem wurde hier einfühlsam entsprochen.

 Christian Landl, Pfarrassistent und Diakon, Schörfling, 2017

Weitere Informationen

Bericht Altarweihe: meinbezirk.at

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