Altar- und Kirchenraumgestaltung
Stefan Mittlböck-Jungwirth, Michael Lauss, 2015
Opferlicht, Claudia Czimek, 2016
Mit der Kirchenraumgestaltung im Jahr 2015 fand die umfassende Generalsanierung der Pfarrkirche Kollerschlag ihren Abschluss. Den künstlerischen Auftrag erhielten Michael Lauss und Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer, die beide biografische Bezüge zum Ort haben. Die in Katsdorf lebende Künstlerin Claudia Czimek gestaltete den Bereich zum Anzünden von Opferkerzen.
Das Hauptelement der künstlerischen Neugestaltung ist Holz, das auf den Hl. Josef als Zimmermann, den Patron der unter Kaiser Joseph II. errichteten Kirche, Bezug nimmt. Der Altar setzt sich aus unterschiedlichen Lärchenholzelementen zusammen, die von den Künstlern mit einer Kettensäge bearbeitet und in Pastelltönen farbig gefasst wurden. Als Altarplatte wurde eine lichtdurchlässige Betonplatte verwendet. Das Symbol des Kreuzes verbindet die Gestaltung von Altar und Ambo. Die neue Emporenbrüstung aus weiß bemalten Lärchenholzbrettern verleiht dem Innenraum eine warme Atmosphäre. Taufort, Beicht- und Ausspracheraum wurden ebenso wie der Weihwasserkessel von den Künstlern in einfachen geometrischen Formen gestaltet und erhalten so eine neue Präsenz im Kirchenraum. Bei der Gestaltung der Glastüren, für die Josef Jungwirth aus der Pfarre Kollerschlag mit den Silhouetten der Pfarrbevölkerung arbeitete, stand das Thema Gemeinschaft im Mittelpunkt.
Claudia Czimek schuf für den Bereich zum Anzünden von Opferkerzen (das sogenannte Opferlicht) eine geschmiedete Linie in Form einer emporstrebenden Flamme, die aus einem Glasbehälter in den Kirchenraum ragt. Dabei entsteht eine Verbindung von Oben und Unten, von Kerzenbehälter und Kirchenraum, als Metapher für das Flackern der Flamme. Das Glasfenster, als Zentrum des Opferlichtplatzes, wirkt leicht und fragil und ist mittig im Raum platziert, dadurch wurde ein eigener Ort definiert.
Der Beicht- und Ausspracheraum wurde mit zwei Elementen gestaltet. Das Bild zeit eine Versöhnungs- und Vergebungsgeste, die symbolisiert, dass uns Gott jedes Mal bei der Beichte die Hand reicht.
Das Kreuz entspricht von den Hölzern und Farben der Gestaltung des Altars und des Ambos. Die Form des Kreuzes soll symbolisieren, dass unser Leben immer wieder aus dem Gleichgewicht gerät. Durch die Beichte und Aussprache können wir vieles wieder ins Lot bringen.
Für die Gestaltung der Glastüren stand das Thema Gemeinschaft im Mittelpunkt.
Josef Jungwirth fertigte dazu Silhouetten-Fotos von Leuten aus der Pfarrbevölkerung an. Diese Fotos bildeten die Grundlage für die Arbeit der Künstler. Die Bilder zeigen die Doppeltürflügel des Haupt- und Seiteneingangs.
Dialog - ein Opferlicht für Kollerschlag
Weitere Bilder:
Altarweihe am 6. Dezember 2015
Bildnachweis: Pfarre Kollerschlag