Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit, Kirchenraumgestaltung, „loslösen, bewegen, festhalten“, Elisabeth Kramer / Simon Hipfl, 2013/2014
Elisabeth Kramer und Simon Hipfl entwickelten ihr Neugestaltungskonzept in der Pfarrkirche Heiligenberg mit den Begriffen „loslösen, bewegen, festhalten“.
Das junge Künstlerduo, das an der Kunstuniversität Linz „Bildhauerei − transmedialer Raum“ studierte, nimmt den gotischen Raum mit seinen Achsen und Zonierungen als Ausgangspunkt für Interventionen.
Indem Kramer und Hipfl die neu gestalteten Objekte von Altar und Ambo, den Eingangsbereich und das für die Wallfahrtskirche charakteristische „Augenbründl“ in die Raumstruktur einbinden, beruhigen sie die Wirkung des Kirchenraumes und schaffen mit reduzierten und linearen Interventionen und Formen eine Atmosphäre der Konzentration.
In Form eines offenen Bandes wachsen Altar und Ambo aus dem Boden und bilden trotz unterschiedlicher Stärke und Höhe des geräucherten Eichenholzes eine Einheit. Durch die Neuverlegung der bestehenden historischen Fliesen aus dem 19. Jahrhundert in Form von Strahlen werden die neuen Funktionsorte mit den alten liturgischen Orten, Hochaltar und Kanzel, verbunden. Der Eingangsbereich mit der steilen Treppe wird zu einem Trichterportal und öffnet den Blick auf den Kirchenraum. Die in den Nischen platzierten Objekte, Schriftenstand und Ölberg-Gruppe, treten in den Raum zurück. Gegenüber dem Altarraum wurde der Brunnenbereich mit einer Wasserentnahmemöglichkeit versehen und ebenfalls in die Wand zurück versetzt. Zusätzlich zur haptischen Ebene des Schöpfens von Wasser und des Benetzens der Augen ist mit einer Projektion der glitzernden Wasseroberfläche aus 33 m Tiefe in den Kirchenraum rückt auch die visuelle Präsenz des Heilwassers – die Gründungslegende der Kirche mit der Heilquelle - in den Blick der KirchenbesucherInnen.