Altarraumgestaltung und Taufort von Katharina Struber 2009
Die Pfarrkirche Pergkirchen ist in ihrem Bau durch eine historische Abfolge von Bauteilen von der Romanik bis zum Barock gekennzeichnet. Ein besonderes Merkmal ist die Asymmetrie in Form der Verschiebung der Achsen. Katharina Struber nimmt in der Neugestaltung diese Asymmetrie auf und spiegelt sie in einer zeitgemäßen Bezugnahme wider. Ihr Gestaltungskonzept gründet sie auf dem „Teilen“, einer Handlung, die symbolisch für den Pfarrpatron, den Heiligen Martin, steht.
Zentraler Ort ist der Altar aus Perger Granit, der in der horizontalen Schnittlinie einen vergoldeten Spalt aufweist. Ambo und Sedes aus grau lasiertem Ahornholz nehmen zugleich das Gestaltungsprinzip des goldenen Teilungsschnittes in der vertikalen Achse auf. Dasselbe Prinzip wiederholt sich im Boden des Altarraumes und beim Taufort, der im Seitenschiff räumlich verankert ist. Ein schmales Messingband lässt den Schnitt zweier Kreisfragmente sichtbar werden.
Die Farbgebung mit Grau und Gold nimmt vorhandene Farbtöne auf und wirkt schlicht und zurückhaltend. Das Grau schafft eine räumliche Anbindung an die Farbigkeit der Gewölberippen; mit dem Gold schafft die Künstlerin eine formale Anbindung an den Hochaltaraufbau und vergoldet im übertragenen Sinne die Geste des Teilens.