Samstag 20. Juli 2024

Pfarrkirche Mitterkirchen Hl. Andreas

 

Kirchenraumgestaltung von Leo Zogmayer und Thomas N Pauli 2004

 

Die Pfarrkirche Mitterkirchen zeigt sich in ihrem Inneren mit den mächtigen Pfeilern und dem ornamentalen Rippengewölbe als spätgotischer Bau. Die Folgen des Hochwassers 2002 erforderten eine Renovierung, die auch den Anlass für eine Neugestaltung des Kirchenraumes bot. Leo Zogmayer stellte sein Konzept unter das Leitthema „Das Reich Gottes ist schon jetzt in eurer Mitte“ (Lk 17.21), schafft einen Ort, der Freiraum ermöglicht, und fordert damit das Überdenken bekannter Sehmuster ein.


Sein Gestaltungskonzept umfasst die Fenster, denen er einzelne Farbbahnen zuordnet, genauso wie den Boden, der mit 40 eingeritzten Kreuzen auf die Andreaslegende Bezug nimmt. Die Versammlungsform im Langhaus erzielt der Künstler  durch eine Anordnung der für den Kirchenraum eigens angefertigten Stühle, die sich in Bögen einer Kreisform nähern. Der Mittelpunkt dieses Kreises liegt im Altarraum, in dem auch der Taufstein räumlich verankert ist. Unmittelbar nach der schmalen Stufe, die einen unmerklichen Niveauunterschied zwischen Apsis und Langhaus herstellt, sind Altar, Ambo, Priestersitz und MinistrantInnensitze angeordnet.

 

Pfarrkirche Mitterkirchen Hl. Andreas. © Kunstreferat
Pfarrkirche Mitterkirchen Hl. Andreas. © Kunstreferat
Pfarrkirche Mitterkirchen Hl. Andreas. © Kunstreferat
Pfarrkirche Mitterkirchen Hl. Andreas. © Kunstreferat

 

Für Altar und Ambo wählt Zogmayer eine elementare, auf wesentliche Aussagen reduzierte Grundgestalt, den Tisch. Die marmorierte Oberfläche des dafür verwendeten Olivenholzes entsteht durch die Verbindung von Kern und Splintholz. An der südlichen Stirnwand des Chorbogens offenbart der würfelförmige Tabernakel aus Olivenholz seine Kostbarkeit, die vergoldete Tür, erst beim Öffnen.


Das Altarkreuz aus Silber lässt eine Leerstelle zwischen vertikaler und horizontaler Achse frei. Zogmayer beschreibt diesen Kreuzungspunkt als Ort, an dem sich das Zeitliche mit dem Ewigen und das Menschlich-Irdische mit dem Transzendenten trifft.

 

„Die Leerstellen sind in einer christlichen Kirche überhaupt in einem Kultraum ja etwas sehr Sinnfälliges. Es soll ja auch nicht ein Ort gestiftet werden, wo Erzählungen einander überwuchern. Es soll Platz sein für das Mysterium, das theologische und gestalterische Reizthema dieses Ortes.“ Leo Zogmayer, Künstler

 

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