Altarraumgestaltung von Alois und Christine Bauer 2007
Im Chorschluss der spätgotischen Hallenkirche weist der heilige Willibald als Kirchenpatron im barocken Altarbild auf den Gekreuzigten. Unmittelbar davor bilden Altar, Ambo und Sedes in Form und Farbigkeit einen unübersehbaren Akzent im Kirchenraum.
Die beiden Elemente des Altarunterbaus sind zwei eigenständige, schräg aufeinander Bezug nehmende trapezförmige Körper. Der Spalt, der sich zwischen ihnen eröffnet, verringert sich nach oben hin, bis die beiden Körper des Altarunterbaus kurz unter der Tischplatte aufeinander treffen und fast schwebend mit dieser verbunden sind. Die Spannung, die durch die Positionierung der einzelnen Teile zueinander entsteht, wird durch die Altarplatte aufgelöst. Das Element der Spannung wiederholt sich in der Wahl der Materialien, Zink auf Holzkörper.
Beim Altar scheint es, als würden sich die beiden tragenden Elemente stützen. Und dennoch werden sie von einem dritten Element, der Tischplatte, vereint. Für den Ambo greifen Alois und Christine Bauer die Trapezform des zweiteiligen Altarunterbaues auf und machen ihn zu einem gewichtigen Ort der Schriftlesung. Die Sedes sind formal aufeinander bezogen und unterschiedlich zusammenstellbar. Einen besonderen Stellenwert im Kirchenraum erhalten die von Christine Bauer, in der für sie charakteristischen Arbeitsweise mit Erde gestalteten Apostelkreuze.
„Sichtbare Perspektive Hoffnung“ bezeichnen Alois und Christine Bauer die Altarraumgestaltung in St. Willibald. Sie beziehen sich damit auf eine neue Perspektive, einen neuen Durchblick, der sich zwischen den beiden tragenden Körpern und der Altarplatte eröffnet.