Ambo von Gerhard Brandl 2005
Die Kapelle des Linzer Priesterseminars wurde in den 1970er-Jahren von Rudolf Kolbitsch geschaffen. Der Raum ist mit der Zur-Schau-Stellung des konstruktiven Prinzips und der Farbigkeit der Ausstattung ein Ausdruck seiner Entstehungszeit.
Etwa drei Jahrzehnte nach seiner Fertigstellung erweitern ein Ambo und ein Beistelltisch die Ausstattung des Raumes. Der Ambo besteht aus einer Palette als Unterbau, auf die theologische Schriften aufgepackt sind. Sie stammen großteils aus dem deutschsprachigen Raum und gehen bis in die 1930er-Jahre zurück.
Gerhard Brandl knüpft auch inhaltlich an die Bedeutung und Tradition theologischer Schriften an und hat für den „Tisch des Wortes“ zugleich optisch eine bestechende Lösung geschaffen. Die Palette symbolisiert nicht nur das Moment der Lagerung, sondern auch das Unterwegssein. Brandl dazu: „Das Wort, das gesprochen wird, bewegt etwas über den Raum hinaus, es ist an Menschen gerichtet, die den Raum wieder verlassen.“ Der von ihm entwickelte Ambo ist damit ein Bild für Beständigkeit und Beweglichkeit gleichermaßen.
Das Wort Gottes wird von diesem neuen „Angelpunkt“ seit dem Jahr 2005 in der Kapelle des Linzer Priesterseminars verkündet.