Altarraumgestaltung, Rainer Nöbauer-Kammerer, 2022
Mit den Objekten knüpft der Künstler an die Ausdrucksstärke barocker Bildhauerei an. Bezugnehmend auf die dominierende Farbigkeit der bestehenden Ausstattung Gold und Schwarz führt die Ausstattungsgeschichte auf eindrucksvolle Weise in die Gegenwart weiter.
Zentrum der Gestaltung ist ein Findling aus der Region. Findlinge werden von Gletschern geformt. Es sind meist einzeln liegende, sehr große Steine, die während der Eiszeiten durch Gletscher transportiert und an ihren heutigen Standort abgelegt wurden.
Der Altar umschließt den Stein, bewahrt seine Gestalt und gibt den Stein wieder frei. An seine Stelle tritt ein goldener Hohlraum.
Der Altar als schwarzer Körper mit einer Ausnehmung, gleichsam einer Höhle im Zentrum. Es ist ein Quader aus Spezialbeton gegossen. Der Findling bildet die Leerstelle. Die Herstellung erfolgte im Atelier des Bildhauers Markus Gradner, der Prozess des Abgussverfahrens mit dem Findling ist eine erstmals zur Anwendung.
Pfarrgemeinderatsobfrau Magdalena Gradinger zur Gestaltung:
„Der Stein der dem Altar seine Form gegeben hat ist nicht mehr da, aber er hat seine Spur hinterlassen… Bleiben nicht auch von uns immer und überall Spuren, durch unser Tun oder lassen, durch Bemühen oder Gleichgültigkeit, in unserer Umwelt und in den Herzen der Mitmenschen? Die Schönheit unseres Gotteshauses hat die Menschen von Mühlheim immer vereint, weil sich darin eine Überzeugung und geistige Mitte ausdrückte.“