Umgestaltung der Wochentagskirche in einen Andachtsraum, Judith Fegerl, 2021
Judith Fegerl hat für die Neugestaltung der Wochentagskirche den Raum analysiert und ein multifunktionales Raumkonzept entwickelt. Der Andachtsraum kann nun für Tagzeitenliturgie, Meditationen, Taufen und Totenwachen genutzt werden. Die Künstlerin hat dafür ein Andachtsobjekt sowie einen Opferkerzenständer entworfen, die jeweils aus Messing und Aluminium bestehen. Während die Metallplatten für das Andachtsobjekt von der Künstlerin über mehrere Wochen in ein Salzbad gelegt wurden und sie auf diese Weise Strom erzeugt hat, kam für den Opferkerzenständer das Wachsausschmelzverfahren zur Anwendung. In beiden Fällen spielt Energie eine Rolle und hinterlässt Spuren ihrer Entstehung. Die Wand, hinter der sich der Beichtort befand, ist mit Messing verkleidet, so dass sich der Kerzenschein darin spiegeln kann.
Der Tabernakel wurde in das Behältnis für die Heiligen Öle umfunktioniert und in der Nähe des Taufbeckens platziert. Die Türe mit den von der Künstlerin eingearbeiteten Messingfäden korrespondiert mit der gegenüberliegenden Eingangstüre. Dort wurde eine kleine Öffnung mit Glas und Messingfäden angebracht. Zum bestehenden Ensemble passend wurden von der Künstlerin ein Lesepult und zwei Tische entworfen und in geräucherter Eiche ausgeführt. Judith Fegerl ist mit ihrem künstlerischen Konzept ein atmosphärischer Raum gelungen, der behutsam mit dem Bestand umgeht und neue Akzente schafft.
Sonja Meller, Kunstreferat/Diözesankonservatorat