Montag 30. September 2024

Wartberg ob der Aist Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Altarraumgestaltung, Dorothee Golz, 2014

 

Die Pfarrkirche von Wartberg ob der Aist beeindruckt durch die Weite ihres gotischen Kirchenraumes und die ornamentalen Ausformungen der Gewölberippen, die sich in unterschiedlichen Formationen über den gesamten Kirchenraum auffächern.
Mit der Gestaltung der liturgischen Orte wurde in der Verbindung mit der Renovierung der Kirche die Künstlerin Dorothee Golz beauftragt, die sowohl mit ihren skulpturalen Arbeiten als ihren digitalen Gemälden internationale Beachtung erfährt.

Sie greift das Motiv der Auffächerung − die Rippenstruktur des Gewölbes − in unterschiedlicher Weise auf und schafft drei zentrale Objekte, die − wie in der Gestalt des Altares am deutlichsten sichtbar wird – sich trotz ihres Gewichtes scheinbar schwebend vom Boden erheben.

Als Material wählt sie Cortenstahl, der in Verbindung mit der Feingliedrigkeit und präzisen Ausführung der Objekte eine besondere haptische Qualität eröffnet.

Die Objekte stehen auf einer neu geschaffenen Zone, die sich vom Hochaltar über den Triumphbogen in das Kirchenschiff zieht. Außergewöhnlich erscheint die Positionierung des Ambo zwischen Hochaltar und neuem Altar. Dahinter steht die theologische Überlegung, dass das Wort Gottes sowohl den Menschen im Kirchenschiff als auch dem Leiter der Liturgie im Altarraum zugesprochen wird.

 

Einen Altar zu gestalten, ist für einen Künstler schon etwas Besonderes. Der Altar in Wartberg ist ja nicht einfach nur eine weitere Skulptur, die sich unauffällig in die Reihe bildhauerischen Tätigkeit einfügt. Ja, irgendwie spürte ich „an etwas Großem“ zu arbeiten, wie mir mein Auftraggeber Franz Küllinger in einer Mail schrieb. Gleich bei meinem ersten Besichtigungstermin in der Pfarrkirche Wartberg hat mich das wohlproportionierte, von gotischen Strebepfeilern getragene Gebäude mit der aufgefalteten Decke für sich eingenommen. Mir fiel auf, dass alle Um- und Ausbaumaßnahmen, die zu einem späteren Zeitpunkt hinzugekommen sind, mit viel Respekt vor der bereits bestehenden Ästhetik durchgeführt worden sind. Diese Tradition wollte ich mit meinen Entwürfen weiterführen.

Dorothee Golz, Künstlerin

 

Der Altar der Künstlerin Dorothee Golz in der Pfarrkirche Wartberg ob der Aist erinnert mich daran, dass Künstlerinnen und Künstler eine besondere Gabe haben: Sie können etwas Neues schaffen, aus der Atmosphäre im Kirchenraum heraus, aus einem alten Gestaltungselement oder aus einem Gedanken. Ihre Kunst ist unabhängig davon, ob sie gefällig ist oder nicht. Sie berührt mich dann, wenn sie über meine eigene, begrenzte Vorstellung hinaus zu einem neuen Zusammenhang führt.“

Christine Grüll, Pfarrgemeinderätin Wartberg, 2017

 

 

Altarraum Wartberg ob der Aist von Dorothee Golz
Altarraum Wartberg ob der Aist von Dorothee Golz
Altarraum Wartberg ob der Aist von Dorothee Golz
Altarraum Wartberg ob der Aist von Dorothee Golz

 

Bericht von Elisabeth Leitner im Kulturbericht OÖ, 03-2015

 

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