Farbglasfenster an der Nordwand, Mary Fernety, 2014
Die gotische Pfarrkirche von Pennewang ist in ihrer Ausstattung mit Altären und einem Kreuzweg aus dem Historismus von unterschiedlichen Farbigkeiten und figuralen Motiven geprägt. Die Malerin Mary Fernety führt die Farbigkeiten und erzählerischen Motive in ihrem Entwurf des Farbglasfensters in der Farbe Blau zusammen. Sie verdichtet Farben und Formen in einer von unterschiedlichen Nuancen der Farbe Blau bestimmten Fläche, die im oberen Feld sehr kraftvoll scheint und nach unten hin in verschiedenen Tönen dieser Farbe ausläuft.
Das Thema „Anfang und Ende des Lebens" setzt die Künstlerin in dem von der Glaswerkstätte Schlierbach umgesetzten Fenster mit farbverdichteten Flächen um, die das obere Ende bilden; im unteren Bereich werden sie von nahezu durchscheinenden Flächen abgelöst. Die kräftige Farbe von oben wird strahlender nach unten hin und läuft schließlich aus. Im Kirchenraum erinnert sie an jene des Himmels oder des Mantels von Maria. Die Farbe Blau schafft einen Konzentrations- und Ankerpunkt, vereint die Blautöne im Raum und gibt die Möglichkeit den Blick zu versenken und ruhen zu lassen. Die nach unten abbrechenden Pinselstriche lassen Assoziationen zum „zu Ende Gehen" aufkommen.
Die hauptsächlich blauen Farbtöne des Glasfensters wirkten im Entwurf ungewöhnlich und überraschend. Sie tun es auch heute noch. Denn sie erzeugen jetzt zu allen Zeiten des Jahres eine immer wieder neue, faszinierende Wirkung im Kirchenraum. Da das Fenster gegenüber dem Haupteingang ist, entsteht sofort eine positive Grundstimmung beim Hereingehen bzw. wenn die Kirchentür offensteht.
Fritz Klinglmair, Pfarrassistent Pennewang, 2017