Praxistag "Gold & Eisen" der Diözesen Linz und Passau

KirchenpflegerInnen und MesnerInnen brachten viele Gegenstände, um mehr über Handhabung, Pflege und Reinigung von Kunstgegenständen aus Metall zu erfahren. Durch die bewährte Kooperation mit Diözesankonservator Alois Brunner aus Passau konnten 15 TeilnehmerInnen aus Bayern bei der Veranstaltung begrüßt werden.

Gold und Silber…

Restaurator Stefan Rudolph von den Münchner Restaurierwerkstätten brachte in einem Vortrag zuerst einen Überblick über Herstellungsverfahren und Schadensbilder von Edelmetallen. Beim liturgischen Gerät verursacht übermäßiges Putzen mit den falschen Mitteln besondere Probleme. Die richtige Handhabung und sorgsame Pflege der Geräte aus Silber und Gold trägt wesentlich zur Erhaltung des wertvollen und liturgisch wichtigen Kunstgutes bei. Zuerst wurden die mitgebrachten Objekte durchbesprochen, dann zeigte Herr Rudolph das fachgerechte Zerlegen eines Kelchs vor. Die scheinbar einfache Aufgabe entpuppte sich als durchaus knifflig und vermittelte den TeilnehmerInnen den nötigen Respekt vor solchen Tätigkeiten, die selbst nur bei einfachen Objekten möglich sind.

Eisen, Messing, Zinn…

In der Schmiede von Wolfgang Auer in St. Peter am Hart wurden dann die unedlen Metalle besprochen. Von den TeilnehmerInnen selbst mitgebrachte Kerzenleuchter aus verschiedenen Epochen boten reiches Anschauungsmaterial, sie wurden alle zerlegt und nach der schonenden Reinigung wieder korrekt zusammengebaut. Nicht nur in Material und Herstellungsart unterschieden sich die Objekte, auch diverse Schadensbilder waren zu erkennen: angelaufenes Silber, Wachsverschmutzung, Abnützung und die Spuren falscher Reinigung. Viele dieser Schäden sind „handgemacht“. Vor allem mit massiveren Reinigungsversuchen oder falschen Putzmitteln kann großer Schaden angerichtet werden. Auch wenn das Objekt zuerst „schön“ glänzt; umso schneller und stärker kehren die alten Schäden zurück. Mit großem Eifer versuchten die TeilnehmerInnen die sanfteren - aber dadurch auch zeitaufwändigeren - Reinigungsmethoden aus. Vor allem auch die verklebten Rauchfässer wurden besprochen und eines von der Teilnehmerin selbst gereinigt.

Anleitungen zur Entfernung von Wachs und Tipps zum richtigen Umgang waren konkrete Hilfestellungen, die sich in jeder Sakristei einfach durchführen lassen.

Das gastfreundliche Haus Auer bot nicht nur ein wunderbares Ambiente, sondern die Hausherrin Anni Auer versorgte alle reichlich mit Kaffee, Kuchen und einer abschließenden üppigen Jause, vielen Dank für die große Mühe! Die TeilnehmerInnen waren begeistert und fuhren mit den besten Vorsätzen wieder nach Hause.

Auch 2015 ist wieder ein Praxistag Gold & Eisen in Planung.

(ev)