Das Linzer Schlossmuseum, das Priesterseminar und die Pfarrkirchen Kefermarkt und Waldburg waren am 14. und 15. September Schauplätze und Lernorte der Fortbildung "Neue Zugänge zur Vermittlung von Kirchenräumen".
Der Einladung der Veranstalter, dem Katholischen Bildungswerk und dem Kunstreferat der Diözese Linz, waren 14 Interessierte, darunter Religionslehrer, PilgerbegleiterInnen und kbw-MitarbeiterInnen, aus ganz Oberösterreich gefolgt.
Kirchen sind Orte der Stille, Feier und Andacht. Darüber hinaus sind sie mit ihrer Geschichte, Architektur und künstlerischen Gestaltung Wahrzeichen von Städten und Regionen. Auf Pilgerrouten markieren sie Stationen am Weg und laden zum Innehalten ein. Diese Thematik stand auch am Beginn der Fortbildung.
Im Linzer Schlossmuseum führte dazu Dr. Dietmar Assmann, Experte für Volkskultur und Volksfrömmigkeit, durch die Volkskundesammlung. Anhand von Ausstellungsobjekten ließ er die TeilnehmerInnen an seinem reichen Wissens- und Erfahrungsschatz über das Wesen, die Geschichte und Ausdrucksformen von Wallfahren und Pilgern teilhaben. "Kirchen: Bau und Ausstattung" lautete der Titel des zweiten Themenkomplexes. Im Linzer Priesterseminar unternahm dazu Dr. Martina Gelsinger, die für das Kunstreferat und das Katholische Bildungswerk die Fortbildung auch konzipiert und organisiert hatte, in Form eines Bildervortrages mit den TeilnehmerInnen einen Gang durch die Jahrhunderte kirchlichen Bauens und Gestaltens.
Der zweite Tag stand im Zeichen der Vermittlung von Kirchenräumen vor Ort. Sr. Mag. Ruth Pucher, Kunsthistorikerin und Missionarin Christi, führte die TeilnehmerInnen nach dem von ihr erprobten und bewährten "Rezept" durch die Pfarrkirchen Kefermarkt und Waldburg. Wesentliche Aspekte ihrer Methode der Vermittlung sind das Ansprechen der Sinne, das "Verführen" der Augen und das Einbeziehen von spirituellen Komponenten in eine Kirchenführung. Der Aufbau einer Führung und die Dramaturgie wurde dabei ebenso thematisiert wie die Vermittlung von kunsthistorischem Fachwissen.
Mit ihrer Erfahrung, ihrem Fachwissen und ihrer Begeisterungsfähigkeit gelang es Sr. Ruth, den TeilnehmerInnen für den reichen Schatz, den es in den Kirchen auf vielfältige Weise zu vermitteln gibt, die Augen zu öffnen und den Blick zu schärfen.