Donnerstag 25. Juli 2024

Rund ums Parament

Über 30 TeilnehmerInnen aus den Oberösterreichischen Pfarren, so wie aus Klöstern und Stiften (auch aus dem Stift Herzogenburg in NÖ) nahmen die Möglichkeit wahr, unter fachkundlicher Betreuung Wissenswertes über historische Paramente vermittelt zu bekommen. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem Referat für die Kulturgüter der Orden organisiert.

 

Schwester Michaela Pfeiffer-Vogl, Generaloberin der Marienschwestern, erzählte, dass die kunsthandwerkliche Tradition bereits zu Beginn des Bestehens der Ordensgemeinschaft eine wichtige Rolle spielte. Demzufolge sind die Marienschwestern vom Karmel seit über 150 Jahren im Bereich der Paramentik tätig. Die Werkstatt befindet sich in der Seilerstätte in Linz, die von Schwester Pauline Angermayr mit Freude und Engagement geleitet wird. Dort werden nicht nur liturgische Textilien in mühevoller und sorgfältiger Einzelarbeit hergestellt, sondern auch historische Paramente (Kaseln, Pluviale, Stolen…) sorgsam restauriert. In Zusammenarbeit mit dem Eigentümer wird die fachgerechte Restaurierung besprochen, diese kann beispielshalber eine behutsame Reinigung und eine nähtechnische Sicherung des Textils beinhalten. Bei Bedarf werden die Maßnahmen an den Objekten mit dem Kunstreferat abgesprochen. Auch die Zusammenarbeit mit der Textilrestauratorin Elisabeth Macho – Biegler funktioniert sehr gut, sie konnte den Schwestern Techniken erklären, die sich dann vor allem bei historischen Objekten für schonende Eingriffe anwenden lassen.

 

Wie die richtige Restaurierung, aber auch Pflege und optimale Lagerung der Objekte aussehen soll, wurde von Mag.a Eva Voglhuber (Kunstreferentin der Diözese Linz) erklärt. Ideal ist eine liegende Aufbewahrung der Textilien. Dabei ist darauf zu achten, dass nicht zu viele Stücke falsch übereinander gelagert werden. Für einen guten Erhaltungszustand sind zudem Schutzmaßnahmen vor Staub, Licht und Schädlingen wesentlich. Anhand von textilen Objekten, die sich derzeit zur Restaurierung in der Paramenten-Werkstatt befinden, konnte ein interessanter Einblick in den praktischen Arbeitsalltag der Marienschwestern erfolgen. Hier wurde der Weg der Restaurierung in den einzelnen Schritten erklärt, warum und wie das Objekt schonend wieder in einen guten, gebrauchsfähigem aber auch originalen Erscheinungsbild versetzt wird.

 

Dass dabei vor allem Eigenschaften wie Geduld, Ausdauer und Genauigkeit erforderlich sind, wurde beim Beobachten von Schwester Clementine Honeder beim Arbeiten am Stickrahmen ersichtlich, wo sie neue Stickereien anfertigt und alte, brüchige Stoffe fixiert.

Die richtige Technik ist gerade beim Restaurieren von historisch wertvollen Objekten sehr wichtig, um die früher immer gängige Methode des Ausschneidens von originalen Teilen und Applizieren auf neuem Grund möglichst vermeiden zu können. So kann man die Objekte in ihrem historischen Bestand erhalten und auch gebrauchen.

 

So haben sich nicht nur viele Teilnehmer eingefunden, aber auch das Interesse der Öffentlichkeit an so einem Thema ist sehr erfreulich. Ein Film-Team des ORF war an diesem besonderen Nachmittag anwesend für die Gestaltung eines Beitrages in ORF Oberösterreich.

 

Praxistag Rund ums Parament
Praxistag Rund ums Parament
Praxistag Rund ums Parament
Praxistag Rund ums Parament
Praxistag Rund ums Parament
Praxistag Rund ums Parament
Praxistag Rund ums Parament

Fachbereich Kunst und Kultur
4020 Linz
Rudigierstraße 10
Telefon: 0732/995151-4520
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: