Rückblick: Studientag Reliquien

Am 2. März 2015 fand im Stift Kremsmünster ein Studientag zum Thema Reliquien statt. Die Tagung, an der Ordensleute und Interessierte aus ganz Österreich teilnahmen, wurde gemeinsam mit dem Referat für die Kulturgüter der Orden veranstaltet.   

Nach einer historischen Einführung zum Thema Reliquien präsentierte Pater Klaudius Wintz (Kustode der Kunstsammlungen des Stiftes Kremsmünster) allen TeilnehmerInnen die umfangreichen Reliquienschätze des Stiftes. Die Anzahl der Objekte war reichlich, vom Reliquienschrein des Hl. Agapitus bis hin zu Reliquien in vielfältigster Form- und Materialgebung - pyramidenartige Holzkästen, Andachtsbilder mit Applikationen, Kreuze, Medaillons, Sakramentalien aus Wachs, Kastenbilder (teilweise reich ausgestattet z. B. mit Seide, Samt, Gold und Edelsteinen) - um nur einige zu nennen.

Einen interessanten und praktischen Beitrag zur Sammlung von Reliquien brachte Mag. Eva Voglhuber (Kunstreferentin der Diözese Linz) dar. Dabei kamen Themen wie Aufbewahrung, Pflege und Dokumentation zur Sprache. Auch das Thema der Restaurierung wurde anhand des Reliquienschreins des Heiligen Clemens in der Ursulinenkirche in Linz und des Reliquienaltares der ehemaligen Stiftskirche Mondsee, der unter anderem die Gebeine des seligen Abtes Konrad II. enthält, erörtert. Die Vortragende wies auf die Notwendigkeit hin, dass ein sorgsamer und strukturierter Umgang mit den Objekten unumgänglich sei, damit diese auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

Was ist eine authentische Reliquie und wie sieht ein würdiger Umgang damit aus? Mit diesen Fragestellungen setzte sich Pater Ewald Volgger OT (Professor für Liturgiewissenschaft und Sakramentaltheologie an der KTU Linz) in seinem Vortrag über Reliquien auseinander. Ein geschichtlicher Diskurs stellte die Tradition der kirchlichen Reliquienverehrung dar, bezugnehmend auf Theologie und liturgischem Gebrauch. Durch Beispiele aus der Praxis wurde die Ausstattung von Kirchen mit Reliquien unter ikonografischen Gesichtspunkten veranschaulicht.

Fast alle TeilnehmerInnen nahmen die Möglichkeit war, Reliquien oder deren Abbildung mitzunehmen und vorzustellen. Mit viel Begeisterung und auch so manchem Schauder wurden diese bestaunt und sorgten für regen Austausch untereinander. Insgesamt ein gelungener Tag gefüllt mit Informationen, der nicht nur für alle Beteiligten bereichernd an Wissen war, sondern auch eine Wiederholung wert ist!