Sonntag 24. November 2024

Kirchenpflege 2013 - Rückblick 3. Seminarteil Wien

Die schwierige Erhaltung von Kulturgut. Fahrt der Kirchenpfleger/innen nach Wien

Am 17. Mai 2013 fand die jährliche Wien-Exkursion der Fortbildung Kirchenpflege statt. Die Teilnehmer/innen bekamen Einblicke in die unterschiedlichsten Aspekte der Erhaltung und Restaurierung von Kunstgut.

 

Bildergalerie Wien-Exkursion

 

Wie immer sehr spannend war der Besuch in den Restaurierwerkstätten des 
Bundesdenkmalamtes. Auch Objekte mit massiven Schäden sind von Fachleuten 
mit den heute zur Verfügung stehenden Technologien noch zu retten. Der Respekt 
vor dem Original steht dabei aber immer im Vordergrund. Die Restaurator/inn/en 
Julia Amann, Johann Nimmrichter und Michael Vigl führten in unterschiedliche 
Tätigkeitsfelder der Restaurierung ein. Die Teilnehmer/innen lernten aber auch, dass 
gut Ding Weile braucht: ein Ölbergrelief aus Enns und das Fastengemälde aus der 
Pfarre Ternberg wurden bereits bei der Fahrt im vergangenen Jahr besichtigt. Das 
Ternberger Gemälde wurde inzwischen fertig gestellt und steht kurz vor der 
Auslieferung.

Im wahrsten Sinn des Wortes in den Untergrund gingen die Kirchenpfleger/innen bei 
ihrem Besuch in der Michaelerkirche, denn in der dortigen Gruft findet ein großes 
und außergewöhnliches Restaurierprojekt statt. In den Katakomben befinden sich 
unzählige kunstvoll bemalte Särge der Barockzeit. Auch sie sind bedrohtes Kulturgut, 
für dessen Erhaltung wir gefordert sind. Nicht nur die klimatisch sehr schwierigen 
Bedingungen in der Gruft stellen eine Herausforderung dar, sondern vor allem muss 
auch der pietätvolle Umgang mit den sterblichen Überresten der hier Bestatteten 
gewahrt bleiben. Pfarrer P. Peter van Meijl und Diözesankonservatorin Elena Holzhausen 
berichteten von ihrem Zugang zu dem langjährigen Projekt und der nicht einfachen 
Finanzierung. Ein Satz von P. Peter blieb den Teilnehmer/innen nachhaltig im 
Bewusstsein: "Nicht depressiv werden, sondern kreativ!"

Farbenfrohe Eindrücke bescherte schlussendlich eine Führung durch die 
Paramentenkammer des Schottenstiftes. P. Augustinus Zeman, der als 
Kunsthistoriker für die Sammlung zuständig ist, öffnete die Laden mit den Schätzen 
aus Samt und Seide. Neben den kostbaren Stoffen und qualitätvollen Stickereien war 
aber auch die professionelle Einrichtung des Depots von großem Interesse für die 
angehenden Kirchenpfleger/innen. P. Augustinus gab wertvolle Anregungen für die 
Praxis, die in der eigenen Pfarre auch ohne großen finanziellen Einsatz 
durchzusetzen sind. 

Das nächste Modul der Fortbildung Kirchenpflege findet am 21. u. 22. Juni in 
Kremsmünster statt. 


Informationen im Kunstreferat

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