Sonntag 24. November 2024

Jahrestreffen der KirchenpflegerInnen 2015

 

Das Kunstreferat und Diözesankonservatorat engagiert sich seit Jahren in der Aus- und Weiterbildung von KirchenpflegerInnen. Am 10. Oktober 2015 fand das Jahrestreffen der TeilnehmerInnen im bischöflichen Priesterseminar der Diözese Linz statt. Insgesamt haben bereits über 260 Personen diese besondere und in Europa einzigartige Fortbildung absolviert.

 

MMMag. Hubert Nitsch, Diözesankonservator und Kunstreferent, informierte über die zahlreichen Projekte der Diözese Linz, die im vergangenen Jahr abgeschlossen werden konnten. Hervorgehoben wurden die Innenrestaurierungen der Stadtpfarrkirche Traun und der Filialkirche St. Bartholomäus in Aschau (Pfarre Feldkirchen bei Mattighofen). Beide Projekte fanden Anerkennung durch den Denkmalpflegepreis des Landes OÖ.

 

Dass jeder individuelle Blick auf ein Kunstwerk im Kirchenraum wichtig für die ganzheitliche Wahrnehmung des Betrachters ist, betonte der Bereichsleiter für Bildung und Kultur der Diözese Linz, DDr. Severin Renoldner. Kunst als pastoraler Impuls, als Auslöser den Kirchenraum mit allen Sinnen wahrzunehmen.

 

Mag. Ulrike Parzmair-Pfau, Mitarbeiterin im Landeskonservatorat für OÖ, erzählte über Ihre Erfahrung bei der Zusammenarbeit von Bundesdenkmalamt und Diözese Linz bei kirchlichen Projekten. Sie betonte, dass ein Vernetzen mit diözesanen Fachstellen von wesentlicher Notwendigkeit für eine erfolgreiche Abwicklung ist. Damit können nicht nur alle Maßnahmen und Veränderungen im Vorfeld berücksichtigt werden, es sind auch Lösungen möglich, die ohne lebendiges Miteinander kaum umsetzbar wären, z.B. Das Heilige Grab der ehem. Stiftskirche von Garsten.

 

Regens Dr. Johann Hintermaier, Bischofsvikar für Bildung, ist es in seinem impulsiven Referat gelungen, die Neugier auf Kunst zu wecken. Er stellte dar, dass Kunstwerke nicht nur auf ihren materiellen Wert beschränkt sind, sondern auch spirituelle Wirkung besitzen. Das spürten die TeilnehmerInnen bei der Begehung der neu gestalteten Priesterseminarkirche, bei der der Künstler Josef Bauer besonderes Augenmerk auf die neuen liturgischen Orte legte. Der anschließende Besuch in der Kapelle des Prieserseminars, gestaltet durch Rudolf Kolbitsch, bildete den Abschluss im Linzer Priesterseminar.

 

Nach einem gemeinsamen Mittagessen referierte Mag. Eva Voglhuber, Referentin im Kunstreferat und Diözesankonservatorat, über den Kult und die Restaurierung des Heiligen Clemens in der Ursulinenkirche der Stadt Linz. Nach Feststellung eines akuten Schimmelbefalls, verursacht durch die klimatischen Bedingungen in der Krypta, wurden der Schrein und die Reliquie 2012 einer umfassenden Restaurierung unterzogen. Heute präsentiert sich der „Katakomben-Heilige“ in einer Seitenkapelle der Kirche und zeigt Interessierten den Blick in eine Welt expressiver Volksfrömmigkeit, ein Ausdruck der heute bei vielen Menschen Entsetzen und Schauder hervorbringt.

 

Von welch umfassender Wichtigkeit das Wirken der KirchenpflegerInnen in den Pfarren der Diözese ist, davon konnten sich alle Teilnehmenden an diesem informativen Tag selbst überzeugen. Dieses „Vor Ort sein“ trägt wesentlich dazu bei, dass der kostbare Schatz an kirchlichem Kunstgut möglichst lange gut erhalten und sorgsam behandelt bleibt. Ein großes Dankeschön für das Engagement aller KirchenpflegerInnen!

 

 

Dr. Johann Hintermaier spricht über die Neugestaltung der Priesterseminarkirche
Kapelle im Priesterseminar
Kapelle im Priesterseminar
Gruppenfoto
Hl. Clemens in der Ursulinenkirche

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