Erstmals im kulturGUTspeicher der Diözese Linz fand am 22. Juni 2024 jenes Modul der Fortbildung Kirchenpflege statt, dessen Schwerpunkte die Handhabung und Schadensvermeidung bei Kunstobjekten sind. Ehrenamtliche und TeilnehmerInnen des Mesnerkurses hörten spannende Vorträge von RestauratorInnen unterschiedlicher Fachbereiche. Als Einstieg erläuterte Mag. Daniel Resch, Landeskonservator von Oberösterreich, die Grundzüge der Denkmalpflege, welche die Basis jeden Handelns im denkmalgeschützten Kirchenraum darstellen sollten.
Die Ausstattung unserer Kirchen umspannt nicht nur Jahrhunderte an Entstehungsgeschichte, sondern auch vielfältige Materialen. Diese mannigfaltigen Objekte aus Stein, Textil, Holz, Glas oder Metall und auch die Raumschale haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse, z.B. an das Raumklima. Auch der regelmäßige Gebrauch kann Spuren an ihnen hinterlassen. Das Erkennen und Vermeiden von Schäden ist daher unabdingbar für ihre Erhaltung, denn durch rechtzeitige Maßnahmen und pfleglichen Umgang sind hohe Restaurierungskosten leicht zu vermeiden.
In der Praxis sind hier schon einfache und billige Maßnahmen zielführend: etwa das Tragen von (Baumwoll-)Handschuhen bei der Handhabung und ganz besonders das richtige Lüften des Kirchenraums, denn schlechte klimatische Bedingungen gehören zu den Hauptverursachern von Schäden. Die Schadensursachen zu erkennen ist also der erste Schritt zur Nachhaltigkeit. Genauso wichtig ist es aber auch, restauratorische Fachkräfte beizuziehen, bevor die Erhaltungsprobleme über den Kopf wachsen.
MesnerInnen und Ehrenamtliche, die vor Ort einen ständigen Blick auf die Objekte haben, leisten mit konservatorisch korrekten Maßnahmen also einen unschätzbaren Beitrag zum Erhalt historischer Objekte in den Pfarren.
Zum Abschluss führten Mag.a Ulrike Parzmair-Pfau, Leiterin des Fachbereichs Kunst und Kultur, und Mag.a Judith Wimmer durch den kulturGUTspeicher im ehem. Stift Gleink. An den eingelagerten Objekten waren viele der zuvor besprochenen Schadensbilder wiederzufinden, die sie sich – als nicht in Verwendung stehend – während ihres langen Daseins in diversen Abstellräumen zugezogen hatten. Vielen dieser Stücke hatten jene Menschen gefehlt, die sie schätzen und sich um sie kümmern. Umso mehr ist jenen Personen zu danken, die sich nun engagiert um die Kirchenpflege annehmen!
Judith Wimmer/FB Kunst und Kultur