Fortbildung KIRCHENPFLEGE 2015 - Rückblick Modul 2 in Traun

Denkmalpflege, Liturgie, Orgeln- und Glocken und die Um- und Neugestaltungen von Sakralräumen standen von 24. bis 25. April 2015 im Mittelpunkt der Fortbildung Kirchenpflege, die vom Kunstreferat und Diözesankonservatorat angeboten wurde. 15 TeilnehmerInnen aus Ober- und Niederösterreich erhielten dabei einen umfassenden Einblick in Theorie und Praxis.

Am Beginn des Seminarwochenendes gab HR Dr. Paulus Wall von der Direktion Kultur des Landes OÖ im Pfarrheim Traun einen Einblick in das Kulturbudget des Landes Oberösterreich, mit dessen Unterstützung beeindruckende Projekte realisiert werden konnten. Darüber hinaus berichtete er über die Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich, die im Laufe ihrer Geschichte durch ihr Engagement für die Erhaltung bedeutender Bauten Anerkennung fand.
OBM Siegfried Adlberger, Orgel- und Glockenreferent der Diözese Linz, beeindruckte die TeilnehmerInnnen mit seinem umfassenden Wissen und zahlreichen Klangbeispielen zur Orgel- und Glockenlandschaft in Oberösterreich. Wie kann sich neue Liturgie in alten Räumen integrieren? Zu diesem spannenden Thema gab Dr. Josef Keplinger, Liturgiereferent und ausgebildeter Kirchenpfleger, mit eindrucksvollen Bildbeispielen Impulse und öffnete mit seinem Vortrag den Blick auf die funktionalen Komponenten des Kirchenbaus.

Den Abschluss des Tages und zugleich die Überleitung in den Exkursionsteil bildete der Besuch der Stadtpfarrkirche Traun. Dort berichtete Pfarrer Mag. Franz Wild gemeinsam mit der Künstlerin Katarina Matiasek über ihre Erfahrungen bei der Renovierung und Neugestaltung des Sakralraumes. Bemerkenswert schilderte die Künstlerin die innovative Ausführung der fünf neuen Kirchenfenster, die durch quer aufgeschichtete verschiedene Glassorten gestaltet wurden und eine große Herausforderung darstellten.

Der zweite Fortbildungstag ermöglichte interessante Einblicke in gelungene Beispiele von künstlerischen Gestaltungen im Mühlviertel. In einem für die TeilnehmerInnen berührenden Gespräch berichtete Sandra Bötscher, Seelsorgeteamleiterin und PGR Obfrau in Goldwörth, über ihre Erfahrungen im Zuge der Renovierung und Neugestaltung der Pfarrkirche. Das gute Miteinander in der Pfarre und die bereichernde Zusammenarbeit mit dem Künstler Roman Pfeffer trugen wesentlich dazu bei, dass das Projekt in hoher Qualität in einem sehr kurzen Zeitraum realisiert werden konnte.

Der weitere Weg führte nach Eidenberg, wo Abt Dr. Reinhold Dessl, die Künstlerin Katharina Anna Loidl und PGR Obmann Rudolf Pargfrieder die neugestaltete Pfarrkirche vorstellten. Nicht nur der Altarraum wurde neu und geräumiger gestaltet, auch die Chorempore fand Erweiterung, um mehr Platz für Kirchenchor und Kirchenbesucher zu erlangen. Mit Tipps aus der Praxis zur Kommunikation und Prozessbegleitung ausgestattet, ging der Weg weiter nach Wartberg ob der Aist. Gestärkt durch ein gemeinsames Mittagessen, folgte ein Rundgang durch die gotische Pfarrkirche, begleitet von Pfarrassistent KonsR Mag. Franz Küllinger und Mag. Johanna Albert-Steinkellner.Im Zuge der Renovierung erfolgte die Neugestaltung von Presbyterium, Eingangsbereiche, Taufkapelle, Empore und Sakristei. Außergewöhnlich ist vor allem der Altar, der von der Künstlerin Dorothee Golz entworfen wurde und als nahezu schwebender Körper in Cortenstahl ausgeführt wurde. Mit etwa 2900 freiwilligen Arbeitsstunden zeigt die Pfarre in Wartberg auf, wie wichtig Gemeinschaft im Ort ist und die Identität mit der Kirche durch ein solches Projekt gestärkt werden kann.

Den Schlusspunkt bildete die Besichtigung des neuen Pfarrzentrums in Pregarten mit Pfarrer Mag. August Aichhorn, das nach mehrmonatiger Bauphase erst vor kurzem eröffnet wurde. An der Südwand beeindruckt die Zeichnung der Künstlerin Iris Andraschek, die Impulse aus Begegnungen mit der Pfarrbevölkerung in ihrer künstlerischen Arbeit aufgreift.

Mit zahlreichen Inspirationen und Informationen im Gepäck kehrten die angehenden KirchenpflegerInnen an ihre Wirkungsorte zurück.