Jubiläums-Matinée: 70 Jahre Szenario - das Theaterabo
„Szenario lebt von den herzlichen Begegnungen zwischen Menschen, die die Liebe zur Bühnenkunst teilen. Szenario hat das Ziel, die Freude am Theater für die kommenden Generationen zu entdecken und zu erhalten“, sagt Claudia McNichol, seit 2010 Leiterin von Szenario.
Videobotschaften von Abonnent:innen, Stützpunktleiter:innen und Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Theater
Dass man so einfach von allen Ecken und Enden Oberösterreichs zu moderaten Preisen in den Kulturgenuss der Landeshauptstadt kommt, war bei Einführung der Zusammenarbeit von Diözese und Landestheater nicht selbstverständlich. Mit der Gründung des Christlichen Theaterringes als Sonderorganisation des Katholischen Bildungswerkes im Jahr 1953 haben die Verantwortlichen den Nerv der Zeit getroffen. Schon in der ersten Saison zählte man 2.400 Besucher:innen.
Höhepunkt 1976/77
In den Jahren nach der Gründung expandierte der Christliche Theaterring stetig. Höhepunkt war Ende der 70er-Jahre, damals gingen 4600 Kulturbegeisterte mit Szenario ins Theater.
64 Stützpunktleiter:innen
Das Konzept sieht Stützpunktleiter:innen in den Regionen vor, die die gemeinsamen Theaterfahrten per Bus oder PKW organisieren. Derzeit gibt es 64 Ehrenamtliche in dieser Funktion, die als Ansprechpersonen für theaterbegeisterte Menschen in ganz Oberösterreich fungieren.
Dr. Günther Leitner (1988 bis 2011 Leiter Katholisches Bildungswerk OÖ), Sr. Dr.in Maria Maul (Bereichsleiterin Bildung und Kultur Diözese Linz), Dr. Thomas Königstorfer (Geschäftsführer Landestheater Linz), Dr. Roman Zeilinger (Intendant 1986 bis 1998), Hermann Schneider (Intendant), Dr. Christian Pichler (Leiter katholisches Bildungswerk Oberösterreich), Dr.in Elisabeth Manhal (LAbg. ÖVP), Dr. Johann Hintermaier (Bischofsvikar für Bildung und Kultur), Josef Pühringer (Landeshauptmann a.D.), Claudia McNichol (Leiterin Szenario)
Vom Christlichen Theaterring zu Szenario
Natürlich gab es auch schwierige Zeiten. Um die Jahrtausendwende war der Christliche Theaterring dem Untergang geweiht. Es war eine deutliche Überalterung zu spüren, Nachwuchs war rar. Die veränderten gesellschaftlichen Gegebenheiten, mit zunehmender Mobilität und Flexibilität, führten zu einer geringeren Bereitschaft, sich an ein Abo zu binden.
Es waren Günther Leitner, damaliger Leiter des Katholischen Bildungswerkes und der damalige Pastoralamtsdirektor Bischofsvikar Willi Vieböck, die gemeinsam mit Landestheater-Geschäftsführer Thomas Königstorfer und Landeshauptmann Josef Pühringer einen Neustart unter dem Namen „Szenario“ ermöglichten und die Diözese überzeugten, das Geschäftsfeld trotz Einsparungsmaßnahmen weiterzuführen.
Im neuen „SZENARIO-Gewand“ mit überarbeitetem Konzept ging es wieder kontinuierlich bergauf – wenn auch mit einem Rückschlag durch die Corona-Pandemie. 500 Abonnent:innen sind Szenario dadurch verlorengegangen, weitere 400 durch die anschließend wirtschaftlich schwierige Situation. Heute haben sich die Zahlen stabilisiert und Szenario freut sich über 64 Stützpunktleiter:innen und mehr als 2.600 Abonnent:innen für die neue Saison.
Statements von Ehrengästen bei der Matinée
Intendant Hermann Schneider
„Der Austausch mit unseren Abonnent:innen ist ein ganz wichtiger Impuls für unsere Arbeit. Mit Szenario pflegen wir diesen Austausch auf intensive Weise seit vielen Jahre. Denn es geht uns bei der Kunst immer um Kommunikation. Unser Auftrag ist es, in der Mitte er Gesellschaft zu stehen. Da herrscht nicht immer Einigkeit über das Programm, aber stets ein Diskurs, an dem wir alle wachsen."
Thomas Königstorfer, Geschäftsführer Landestheater Linz
"Der schon 70 Jahre dauernde, wunderbare Austausch beweist die Treue von Szenario dem Theater gegenüber und von allen, die bei uns auf der Bühne stehen, Szenario gegenüber. Mit leeren Zuschauerräumen könnten wir nichts bewirken."
Bischofsvikar Johann Hintermaier
"Szenario ist für die „Mission“ der Katholischen Kirche in Oberösterreich ein wertvoller Teil, weil Szenario mit seinem Angebot so nahe bei den Menschen ist. Unsere Mission ist es, da zu sein. Wir sind nicht angetreten, um alle Probleme zu lösen. Auch nicht, um zu versprechen, dass schon alles nett und lieb und gut wird. Unsere Mission ist es, da zu sein. Das ist das Mission Statement Gottes."
Mission Statement zum Download
Josef Pühringer, Landeshauptmann a. D.
"Szenario hat entscheidend dazu beigetragen, dass viele Oberösterreicher:innen den Weg ins Theater gefunden haben, vor allem in der Zeit der Gründung. Ich bin sehr froh, dass auch in der schweren Zeit, wo es um die Existenz von Szenario ging, nicht die Flinte ins Korn geworfen wurde, sondern dass wir gemeinsam nach vorne geschaut haben."
Text: Silke Kreilmayr
Fotos: Elisabeth Bauer / Silke Kreilmayr