Mut zum Sinn: WOFÜR will ich leben?

Wortschöpferin der SinnPulse ist Tagungs-Referentin Daniela Philipp vom Viktor-Frankl-Institut in Wien. 2020 veröffentlichte sie ihre „Sinnpulse“ zu den Themen „Sinn & Entscheidungen“ sowie „Sinn und Krise“. Etwa 130 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen kamen nach Wels, um dem bedingungslosen Sinn im Leben auf Basis der Logopädagogik auf den Grund zu gehen. Manche nutzten auch das Angebot, die Tagung online von zu Hause aus zu verfolgen.
Sie können die Aufzeichnung auch jetzt noch auf unserem YouTube-Kanal jederzeit abrufen (siehe Artikel ganz unten!)
Loslösen vom Zweck
„Sinnzentriert meint in der Logopädagogik das Gegenteil von zweckzentriert. Um ein erfülltes Leben führen zu können, muss man sich daher fragen: WOFÜR will ich leben, und nicht WOVON?“
Wir müssen uns also loslösen von der Orientierung am Zweck. "Wenn ich etwas nur wegen der Anerkennung mache, wegen Status oder Geld, dann wird mich das nicht glücklich machen. Es macht schlichtweg auf Dauer keinen Sinn."
Der Weg zu sich selbst führe demnach darüber, sein Talent mit den Bedürfnissen der Menschheit in Einklang zu bringen (frei nach Aristoteles). „Kennen Sie das, wenn Sie sich selbst und die Zeit komplett vergessen, im Dienst an einer Sache? Paradoxerweise ist es diese Selbstvergessenheit, die uns ganz zu uns selbst führt“, ist die Referentin überzeugt.
Individualität trotz Verbundenheit
Dem Thema Selbstverwirklichung, wie es derzeit in vielen Ratgebern propagiert wird, steht die Frankl-Schülern skeptisch gegenüber. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht eine Gesellschaft von lauter ICH-lingen werden!“. Philipp propagiert die Individualität trotz Verbundenheit, vorstellbar wie ein Puzzle, wo sich die einzelnen Teile zu einem Ganzen ergänzen. Denn: „Es geht immer um Beziehungen!“
Auf eine magische Art und Weise, mit seinem Publikum in Beziehung zu treten, versteht es die „Peter Mayer Hofkapelle“, die für die musikalische Umrahmung der Tagung sorgte. Mit Liedern wie „Bleib bei dir“ oder „Vergebn“ transportierten sie die Botschaft der Tagung mit ihrer Musik. „Unglaublich, ich rede mir hier den Mund fusselig, und die fangen zu musizieren an und wir verstehen sofort alles, wortlos!“, so Philipp. Ja, auch das macht Sinn.
Es geht immer um Beziehung
Das wertvolle Gefühl von Beziehung und Miteinander erfuhren die Teilnehmer*innen bei der Tagung, die das erste Mal seit 2019 wieder zweitägig in Präsenz im Bildungshaus Schloss Puchberg stattfinden konnte.
Alle genossen den Austausch mit anderen Treffpunkt-Bildung-Teams und das analoge Beisammensein. Mit einem „Prosit auf die Gemütlichkeit“ leitete Abt Lukas Dikany vom Stift Schlägl am Freitagabend traditionellerweise in den gemütlichen Teil der Veranstaltung - mit Schlägl-Bier und Gulaschsuppe -, ein.
Eintauchen in die Praxis
Am Samstag hatten die Tagungsteilnehmenden nach dem zweiten Teil des Vortrages von Daniela Philipp in acht verschiedenen Workshops die Gelegenheit, Methoden zur SINN-findung aus der Praxis kennenzulernen.
Das bunte Angebot reichte von „Sinnvolles Entlasten: Durch Verzicht Freiheit gewinnen!“ mit Gerald Kiesenhofer von den Spirituellen Wegbegleitern bis zu „Freudvoll beteiligen“ mit Erwachsenenbildnerin Birgit Krenn.
Den Abschlussgottesdienst gestaltete traditionell MMag. Klaus Dopler, geistlicher Assistent des Katholischen Bildungswerkes Oberösterreich.
Ehrengäste
Begrüßen durfte KBW-Treffpunkt Bildung Leiterin MMag.a Michaela Wagner neben Abt Mag. Lukas Dinany vom Stift Schlägl und Pfarrer MMag. Klaus Dopler und etwa 130 Ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen und Regionsbegleiter*innen auch
- Dr. Christian Pichler, Leiter des Katholischen Bildungswerkes OÖ und seine Frau Elisabeth
- Dr. Günther Leitner (Leiter Katholisches Bildungswerk bis 2011) und seine Frau Inge
- Hofrat Mag. Günter Brandstetter, Leiter des Referates für Erwachsenenbildung des Landes OÖ
- Mag. Josef Schwabeneder, Bereichsleiter für Bildung und Kultur im Katholischen Bildungswerk
- Dr.in Sr. Maria Maul, zukünftige Leiterin des Bereiches „Bildung und Kultur“
- MMag. Helmut Außerwöger, Direktor des Bildungshauses Schloss Puchberg
- Katja Ratheiser, MAS vom Forum Katholische Erwachsenenbildung Österreich (und die Enkelin von Viktor Frankl)
- Helga Schürz, seit heuer Pensionistin, davor 43 Jahre im Pastoralamt, davon 30 Jahre im Katholischen Bildungswerk OÖ
- Maria Otruba, Leiterin SelbA OÖ
- Claudia McNichhol, Leiterin Szenario OÖ
- Ulrike Kneidinger-Peherstorfer, Leiterin SPIEGEL Elternbildung
- Elke Groß-Micko, i.V. von Christian Dandl, Leiter Bibliotheksfachstelle OÖ
Ein Besonderer Dank gilt Andrea Pirngruber und Monika Leeb vom KBW-Treffpunkt Bildung für die Organisation.
Text: Silke Kreilmayr
Fotos: Selina Enzlmüller, Elisabeth Bauer
Spendenübergabe an die Caritas OÖ
v.r.: Michaela Wagner (Geschäftsfeldleiterin KBW-Treffpunkt Bildung) übergibt € 440,- an Michaela Haunold (Leiterin der Caritas Sozialbetreuungsstellen)
Nachspüren und Vertiefen
Hier können Sie die Aufzeichnungen der Vorträge auf unserem YouTube-Kanal ansehen und die Folien von Frau Daniela Philipp herunterladen.
Aufzeichnung Tag 1
Aufzeichnung Tag 2