"Der Spaß an der Arbeit und die Begegnungen mit den Mitmenschen treiben mich an."
Name: Andreas Stahrl
Alter: 51 Jahre
Beruf: Fahrdienstleiter
Familie: verheiratet, und Vater von 3 Kindern
Heimatort: Weibern
Was genau machen Sie ehrenamtlich im Katholischen Bildungswerk?
Ich bin Leiter des KBW-Treffpunkt Bildung in Weibern.
Ist das Ihr erstes Ehrenamt oder waren Sie davor schon ehrenamtlich engagiert?
Mein erstes Ehrenamt war mit 16 Jahren Jungscharleiter im Ort. Da sprach mich der Jugendleiter an, ob ich mir schon vorstellen könne, eine Jungschargruppe zu leiten. Das machte ich, inklusive Ausbildungen von der Diözesanstelle, und es machte mir von Anfang an Spaß, mich auf Menschen einzulassen. Später folgte der Einsatz bei Amnesty International, Aktivist beim Verein Fahrgast in OÖ und seit 2003 bin ich im Team beim KBW-Weibern, und seit Herbst 2018 deren Leiter.
Warum machen Sie das, was treibt Sie an?
Um in der Gemeinde Weiterbildung vor Ort zu ermöglichen, um anderen zu helfen und auch um Verbesserungen zu erreichen. Der Spaß an der Arbeit und die Begegnungen mit den Mitmenschen treiben mich an.
Fühlen Sie sich in ihrem Ehrenamt wertgeschätzt?
Ja, auf jeden Fall. Es gibt immer wieder positive Rückmeldungen.
Wie geht es Ihnen mit dem Ehrenamt in Zeiten von Corona?
Es ist für mich die größte Herausforderung meiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit. Es ist schwierig Kontakt zu halten, immer wieder Veranstaltungen abzusagen und neue Formen zu finden. Da stecke ich mit meinem Team in einem Lernprozess.
Hand aufs Herz: Haben Sie Ihre ehrenamtliche Tätigkeit schon einmal bereut?
Nachdem ich auch schon in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit gescheitert bin, kommen auch Zweifel auf. Aber Ärger über die ehrenamtliche Tätigkeit ist sinnlos. Ich schaue dann, dass ich wieder in Einklang mit mir selber komme, den Ärger von mir abstreiche und weiterhin meine Talente so gut es geht einsetze.
Was sagen Sie Menschen, die sich überhaupt nicht vorstellen können, ehrenamtlich – ohne dafür bezahlt zu werden – zu arbeiten?
Die Frage verstehe ich gut und kommt oft. Aber ich bin fest der Meinung, ohne dem Ehrenamt sind Krisen (wie z.B. jetzt Corona) nicht zu stemmen. Es werden Benachteiligte noch mehr benachteiligt, es führt uns zu mehr Egoismus und weniger Solidarität.
Möchten Sie sonst noch etwas Wichtiges zum Thema Ehrenamt sagen?
Ich kann nur jede/jeden ermutigen, sich mit ihren/seinen Talenten im Ehrenamt einzubringen. Die ehrenamtlichen Organisationen bieten eine gute Gemeinschaft, beste Unterstützung und hervorragende Weiterbildung an. Man bekommt für seinen Einsatz auch viele positive Energie zurück.
Text: Silke Kreilmayr
Foto: Stahrl