1966 wurden die Xavante von ihrem Land vertrieben bzw. zwangsumgesiedelt. Zwanzig Jahre später schafften sie es, sich soweit für ihr Gebiet einzusetzen, dass 1992 die Grenzen neu gezogen wurden. 1998 wurde das Gebiet neu anerkannt.
Trotz Anerkennung ihres Gebiets weiterhin Besetzung
2004 gelang es den Xavante, ihr Dorf Marãiwatsédé zu errichten. Die derzeit dort lebenden 800 Personen können jedoch nur 10% des ihnen zugesprochenen Gebiets nützen. 90% sind unter Kontrolle der BesetzerInnen, die von 1992 bis 2009 100.000 ha in Weideland und Getreideanbauflächen umgewandelt haben. Das Territorium gilt als das am stärksten entwaldete in der Amazonasregion, die letzten noch intakten Waldflächen sind akuter denn je bedroht.
Rio+20: Xavante treten für ihre Rechte ein
Im Juni 2012 fand in Rio de Janeiro die Weltklimakonferenz Rio+20 statt. Eine Gruppe von zwölf BewohnerInnen Marãiwatsédés und drei Begleiter der Organisation OPAN (Operação Amazônia Nativa) nahmen daran teil um die internationale Öffentlichkeit auf die verfassungswidrige Landsituation sowie die Menschenrechtsverletzungen in Marãiwatsédés aufmerksam zu machen. Ziel davon war, eine Rückgabe des Gebiets von den rechtswidrigen BesetzerInnen zu verlangen. Das Welthaus Linz finanzierte ihre zehntägige Teilnahme mit.
Rückgabe des Territoriums
Auf Grund des internationalen medialen Drucks im Zuge der Konferenz, sprach der brasilianische Gerichtshof den Xavante ihr vollständiges Gebiet zu. Jedoch ist ein Großteil des Gebiets zerstört. Die BewohnerInnen Marãiwatsédés setzen gemeinsam mit OPAN ihre Aktivitäten fort, damit die gesetzliche Befolgung des Landzuspruches eingehalten wird.