Die Folgen des exzessiven Bergbaus sind auf den Philippinen an vielen Orten sicht- und spürbar: Seen und Flüsse, die auf den ersten Blick malerisch die Landschaft prägen, erweisen sich bei genauerer Betrachtung als eine Mixtur giftiger Abfallprodukte. Berge und Hügel sind durchlöchert von tausenden kleinen und größeren Tunnels. Die abgebauten Rohstoffe, die auch in unseren Smartphones, Tablets, und Solarpanelen landen, sind für die Konzerne ein gutes Geschäft. Dass sie auch die Verantwortung für die Ausbeutung von Mensch und Natur übernehmen, dafür setzen sich u.a. unsere beiden Gäste ein.
Adeline Angeles lebt auf Marinduque, dem „Herzen der Philippinen“. Die Insel ist aufgrund seiner Kupfervorkommen seit den 60er Jahren Ziel von großangelegten internationalen Bergbauinvestitionen. Drei große Katastrophen, bei denen Dämme brachen, der Giftschlamm durch die Dörfer zog und alles Leben im Fluss bis heute zerstörte, führten zur Gründung der Umweltorganisation MACEC. AktivistInnen wie Adeline haben erreicht, dass ein 50-jähriges Moratorium für ein bergbaufreies Marinduque verhängt wurde.
„Was wir brauchen, ist ein Wandel in unserem Lebensstil, um den Verbrauch von Mineralien zu reduzieren.“
Viele politische EntscheidungsträgerInnen bekennen sich mittlerweile zu einer Anti-Mining Position und fordern verbindliche internationale Verträge für Konzerne und Entschädigungszahlungen an Mensch und Natur.
Jimmy Khayog ist Leiter von CorDis, einer Organisation, die er nach einem verheerenden Erdbeben in den 1980ern gründete. Mit seinen MitarbeiterInnen kämpt er gegen den industriellen Bergbau in der Region der Kordilleren. Er stellt sich aber nicht nur gegen die Umweltschäden und den Raubbau der Konzerne, sondern auch gegen den Verlust der alten Traditionen der Volksgruppe der Igorot. Nach dem Motto von CorDis „We help people to help themselves“ ist er auch in den entlegensten Dörfern in der Gebirgsregion unterwegs, um mit der Bevölkerung gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung zu arbeiten.
„Meine Inspiration ist die Arbeit in den Gemeinden, ich sehe die Veränderung, die Fortschritte. Das tut gut.”
Das Wissen rund um die Probleme des Rohstoffabbaus ist eine notwendige Voraussetzung um nach persönlichen Alternativen zu suchen. Bei drei öffentlichen Terminen haben Sie die Gelegenheit, Menschen zu begegnen, die unermüdlich dafür kämpfen, dass auch ihre Kinder noch ein Land vorfinden, in dem ein würdiges Leben möglich ist.
Kontakt:
Welthaus Linz
Mag.a Katharina Fernández-Metzbauer, t: 0676/8776 3272, m: katharina.fernandez-metzbauer@welthaus.at
fixe Termine:
- Mo, 16. 04. 2018, 19.30 Uhr in Mauthausen (Pfarrheim, Pfarrplatz 2)
- Mi, 18. 04. 2018, 19.00 Uhr in Linz (Katholische Hochschulgemeinde, Mengerstraße 23), mit der KHG und Südwind OÖ
- Do, 19. 04. 2018, 19.00 Uhr in Traun (Pfarrheim, Johann Roithnerstraße 3), mit dem Weltladen Traun
Reiche Böden, armes Volk - Hintergrundartikel zu Begegnung mit Gästen von den Philippinen (Download)