Ein kritischer Blick in Begegnung mit unseren Gästen aus Tansania von 27.4.-2.5.2025
Die gleichberechtigte Nutzung von Land zwischen den Geschlechtern rückt immer mehr in den gesellschaftlichen Diskurs. Doch erschwert das Interesse der Regierung den Tourismus weiter auszubauen die Landfrage noch zusätzlich. Naturschutzgebiete werden ausgedehnt, Wildtierkorridore eingerichtet und ursprüngliche Landschaften, die seit Generationen von der ansässigen Bevölkerung bewohnt werden, in Zonen verwandelt, die nicht mehr betreten werden dürfen. Die Selbstversorgung durch Wildpflanzen, Pilze und Tiere ist verboten und wird hart bestraft. Aktuell hat die tansanische Regierung eine gewaltsame Umsiedelung von tausenden Menschen vor, um Reservate für Tourismusentwicklung attraktiver zu machen. Von dieser Vertreibung sind vor allem die Massai betroffen. Deren Konzept der Koexistenz mit den lokalen Wildtieren und einer sensiblen Landnutzung wird weitestgehend ignoriert. Dabei leben sie im Einklang mit der Natur und besitzen zusätzlich traditionelles Wissen, das Land zu pflegen und invasive Pflanzen zu kontrollieren. Ihre Kritik an den Regierungsmaßnahmen, Trophäenjagd und Tourismus wird zunehmend lauter und international gehört. Ihre Geschichte lädt uns ein, Maßnahmen für den Naturschutz zu prüfen und über sinnvolle Landnutzung und Koexistenz mit Wildtieren nachzudenken.
Welthaus Österreich lädt zu spannenden Einsichten in das Leben mit und von der Natur in Tansania.
Unsere Gäste engagieren sich für Demokratiebildung und Geschlechtergerechtigkeit insbesondere in Landrechtsfragen.
Stimmen unserer Gäste:
„Die drängendsten Faktoren für das Leiden der Einheimischen sind die Unkenntnis der Bürger über die vorhandenen politischen Maßnahmen und Gesetze zum Schutz der Natur. Die Armut, die die Bürger dazu veranlasst, Brennholz, Pilze, Pflanzen für Medikamente usw. und Weideland zu suchen, die mangelhafte Landnutzung und -bewirtschaftung durch die Bürger, die Verfügbarkeit von Land als Haupteinnahmequelle für Landbau und Viehhaltung und die schlechte Entscheidungsfindung der Politiker, die ihre Interessen auf Kosten der Bürger vertreten. All dies erfordert eine intensive öffentliche Aufklärung.“
Kontakt: Julia Pichler, Welthaus Linz, m: Julia.pichler@welthaus.at, t: 0676/ 8776 3277 bzw. 0732/ 7610-3271.
Begegnung mit Gästen wird gefördert aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.