Verträge und Abkommen zwischen und innerhalb von Staaten allein können keinen Frieden sichern. Papier ist geduldig. Frieden ist ein Weg, der täglich beschritten werden muss, um Versöhnung zu finden. In Anbetracht des Krieges in der Ukraine ist das Thema aktueller denn je. Die Gegenwart des Friedens in Europa ist nicht mehr selbstverständlich.
Die Wahl eines linken Ex-Guerilla-Kämpfers zum neuen Präsidenten markiert seit diesem Sommer eine Zeitenwende für Kolumbien: Gustavo Petro setzt auf ein anderes, ein integratives Gesellschaftsmodell, das bisherige Diskriminierungen abbaut, die Beteiligung von ethnischen Minderheiten und von Frauen vorantreibt. Doch um den sozialen Zusammenhalt nach über 50 Jahren Bürgerkrieg wiederherzustellen, ist es noch ein weiter Weg. Der Friede bleibt nach dem Friedensabkommen im Jahr 2016 zwischen der Regierung und der FARC-Guerilla brüchig, die gesellschaftlichen Gräben sind groß. Armut, Gewalt und die Auswirkungen der Covid-Pandemie verschärfen soziale Spannungen und Ungleichheiten.
Trotz ständiger Konflikte, die das soziale Leben in Kolumbien destabilisieren, gibt es Versuche aus der Zivilgesellschaft, Versöhnung zwischen den Konfliktparteien zu schaffen. Es braucht treibende Kräfte in der Friedensarbeit. Unsere Gäste aus Kolumbien erzählen, wie das gelingen kann. Sie sind erfahrene AktivistInnen und haben sich mit dem jahrzehntelangen Konflikt, seinen Ursachen und Folgen auseinandergesetzt. In der direkten Arbeit mit der Bevölkerung arbeiten sie mit einer Vielfalt an Methoden, die sowohl die eigenen Wurzeln stärken als auch Handlungsspielräume für eine Kultur des friedlichen Miteinanders eröffnen. Die kreative Auseinandersetzung mit dem Konflikt und den Traumata schafft zusätzlich eine neue Kultur der politischen Teilhabe.
In den Vorträgen und Workshops (mit Spanisch-Dolmetsch) werden wir gemeinsam unterschiedliche Methoden und Geschichten kennenlernen, wie eine friedliche Zukunft geschrieben werden kann. Lassen Sie sich von unseren spannenden Gästen und ihren Erzählungen motivieren und inspirieren!
Öffentliche Termine:
10.10.2022: Linz, Kepler Salon, 19.30 Uhr: KOLUMBIEN - Welchen Frieden können wir schaffen?
13.10.2022: Linz, Urbi@Orbi, 18.30 Uhr: Treffen mit Gästen aus Kolumbien (im Rahmen des Pax-Christi-Monatstreffs)
Unsere Gäste:
Luisa Acosta, ist Historikerin, Köchin, Gastronomie-Beraterin und Slow-Food-Engagierte in Kolumbien. Sie ist die Leiterin des CESAC, der ”Schule für soziokulturelle Studien der Ernährung und der kolumbianischen Küche”. Seit vielen Jahren ist die Wiederentdeckung der Vielfalt der traditionellen kolumbianischen Küche ihr Anliegen, daher weiß sie um den Zusammenhang von Ernährungssouveränität und Frieden.
Fabio Mesa, ist Politikwissenschaftler und Berater in der öffentlichen und lokalen Verwaltung. Seine große Erfahrung als Erwachsenenbildner setzt er in Aktionen und Bildungsarbeit mit Betroffenen des Bürgerkriegs ein. Als Projektkoordinator für die Organisationen SERCOLDES und FUNDECOS (Partnerorganisation der Katholischen Frauenbewegung) weiß er zu erklären, wie kulturelles Wissen, Geschichten und Tanz als Teil der Friedensarbeit von Bedeutung sind.
Sie haben Interesse, eine Veranstaltung in Ihrer Schule, Pfarre, Organisation oder Gemeinde zu organisieren?
TERMINE mit Luisa Acosta und Fabio Mesa in der Diözese Linz: 10. – 15. Oktober 2022
Kontakt: Julia Pichler, Welthaus Linz, m: Julia.pichler@welthaus.at, t: 0676/ 8776 3277 bzw. 0732/ 7610-3271.
Begegnung mit Gästen wird gefördert aus Mittel der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.