Die beeindruckenden Landschaften und Wildtierbestände Tansanias werden jährlich von tausenden Touristen besucht - sie können unbehelligt Safaris und Bergbesteigungen konsumieren. Für viele Tansanier, die ihr Land als spirituellen Ort und als Quelle für Nahrung, Wasser, Weideland, Baumaterial sehen, wird es zunehmend schwierig, diese Rohstoffe und ihr Land zu nutzen.
Naturschutzgebiete werden ausgedehnt, Wildtierkorridore eingerichtet und ursprüngliche Landschaften, die seit Generationen von der ansässigen Bevölkerung bewohnt werden, in Zonen verwandelt, die nicht mehr betreten werden dürfen. Der Klimawandel verursacht ausgedehnte Trockenzeiten, an deren Ende viele bäuerliche Familien unter massivem Nahrungsmangel leiden. Die Selbstversorgung durch Wildpflanzen, Pilze und Tiere ist verboten und wird hart bestraft. Angesichts des transformativen gesellschaftlichen Diskurses über die gleichberechtigte Nutzung und den Besitz von Land zwischen den Geschlechtern in ganz Tansania, gibt es neue herausfordernde Entwicklung: aktuell hat die tansanische Regierung eine gewaltsame Umsiedelung von tausenden Menschen vor, um Reservate für Tourismusentwicklung attraktiver zu machen. Von dieser Vertreibung sind vor allem die Massai betroffen. Deren Konzept der Koexistenz mit den lokalen Wildtieren und einer sensiblen Landnutzung wird weitestgehend ignoriert. Dabei leben sie in einer symbiotischen Beziehung und besitzen zusätzlich traditionelles Wissen, das Land zu pflegen und invasive Pflanzen zu kontrollieren. Ihre Kritik an den Regierungsmaßnahmen, Trophäenjagd und Tourismus wird zunehmend lauter und international gehört. Ihre Geschichte lädt uns ein, Maßnahmen für den Naturschutz zu prüfen und über sinnvolle Landnutzung und Koexistenz mit Wildtieren nachzudenken.
Welthaus Österreich lädt zu spannenden Einsichten über das Leben mit und von der Natur in Tansania.
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