Dr. Reinhard Stiksel
Die Bibel in ihrer Vielfalt beschäftigt mich bereits seit meiner Jugend. Im Rahmen der Jugendmessen in meiner Heimat Kremsmünster lernte ich spannende und kreative Methoden kennen, mit biblischen Texten zu arbeiten. Auch während meiner Studien der kath. Theologie und Religionspädagogik an der Universität in Salzburg lag mein Hauptschwerpunkt in der biblischen Arbeit. So verfasste ich etwa meine Diplomarbeit über die Offenbarung des Johannes. In der anschließenden Dissertation analysierte ich darauf aufbauend den Umgang christlicher Gemeinden mit exogamen Ehen – also den Ehen zwischen ChristInnen und Nicht-ChristInnen – und deren Bedeutung für die Identität frühchristlicher Gemeinden. Ein Thema, das aufgrund der wachsenden Vielfalt religiöser Bekenntnisse in unserer Gesellschaft von hoher Aktualität ist und bereits in den biblischen Texten des Alten und Neuen Testaments kontrovers diskutiert wurde.
Uralte Texte, die teilweise seit über 2000 Jahren gelesen und interpretiert werden, mit den Herausforderungen der Gegenwart zu verknüpfen macht für mich biblische Arbeit zu einer faszinierenden Herausforderung. Dabei ist es mir ein Anliegen nicht nur historische Kontexte herauszuarbeiten, sondern auf der Basis ihrer Entstehung biblische Texte zu verstehen und so für den Alltag fruchtbar zu machen. In meiner ehrenamtlichen Arbeit mit Jugendgruppen oder in Vorträgen und Gesprächsabenden des Katholischen Bildungswerkes hatte ich dazu bisher reichlich Gelegenheit. Aber auch im Rahmen der hauptamtlichen Arbeit in der Pfarrpastoral. So konnte ich etwa im vergangenen Arbeitsjahr als pastoraler Mitarbeiter der Pfarre Puch bei Hallein (Erzdiözese Salzburg) mithelfen, auf der Basis biblischer Texte einen Visionsweg der Pfarre mitzugestalten.
Als Referent in der Bibelarbeit und ehemaliger Leiter des Bibelwerks Linz erhoffe ich mir aus diesen Erfahrungen heraus Bewährtes und Neues einbringen zu können (vgl. Mt 13,52) und gemeinsam die vielfältigen Spuren des Alten und Neuen Testaments zu entdecken.