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1. Juni: Apg 24,1–27

   

 
Foto: Ingrid Penner
 

Paulus steht zu seinem Glauben an den auferstandenen Christus und verkündigt auch dem Statthalter Felix und dessen Frau das Evangelium von Jesus. Im Bild: Jesus als Pantokrator (aus dem Meteorakloster Varlaam, Griechenland).

 

 

Paulus´ Verteidigung – ein Glaubensbekenntnis

 

241 Nach fünf Tagen kam der Hohepriester Hananias mit einigen Ältesten

und dem Anwalt Tertullus herab

und sie brachten beim Statthalter ihre Klage gegen Paulus vor.

2    Er wurde herbeigeholt und Tertullus erhob Anklage mit folgenden Worten:

Tiefen Frieden genießen wir durch dich

und durch deine Umsicht hat sich für dieses Volk vieles gebessert.

3    Das erkennen wir immer und überall mit großer Dankbarkeit an,

erlauchter Felix.

4    Um dich aber nicht länger bemühen zu müssen,

bitte ich dich, uns in deiner Milde kurz anzuhören.

5   Wir finden nämlich, dieser Mann ist eine Pest,

ein Unruhestifter bei allen Juden in der Welt

und ein Rädelsführer der Nazoräersekte.

6    Er hat sogar versucht, den Tempel zu entweihen.

Wir haben ihn festgenommen.

7/8  Wenn du ihn verhörst, wirst du selbst alles ermitteln können,

wessen wir ihn anklagen.

9    Und die Juden unterstützten ihn, indem sie behaupteten, so sei es.

10   Auf einen Wink des Statthalters erwiderte Paulus:

Da ich dich seit vielen Jahren als Richter für dieses Volk kenne,

verteidige ich meine Sache voll Zuversicht.

11   Wie du feststellen kannst, sind erst zwölf Tage vergangen,

seit ich nach Jerusalem hinaufgezogen bin, um Gott anzubeten.

12   Sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen

noch anderswo in der Stadt dabei angetroffen,

dass ich ein Streitgespräch mit jemandem geführt

oder einen Aufruhr im Volk erregt hätte.

13   Sie können dir auch nichts von dem beweisen,

was sie mir jetzt vorwerfen.

14   Das allerdings bekenne ich dir:

Dem Weg entsprechend, den sie eine Sekte nennen,

diene ich dem Gott meiner Väter.

Ich glaube an alles, was im Gesetz und in den Propheten steht,

15   und ich habe dieselbe Hoffnung auf Gott, die auch diese hier haben:

dass es eine Auferstehung der Gerechten und Ungerechten geben wird.

16   Deshalb bemühe ich mich auch, vor Gott und den Menschen

immer ein untadeliges Gewissen zu haben.

17   Nach mehreren Jahren bin ich nun zu meinem Volk gekommen,

um Spenden zu überbringen und zu opfern.

18   Als ich mich zu diesem Zweck im Tempel hatte heiligen lassen,

fanden mich – nicht mit einer Volksmenge und nicht bei einem Tumult –

19   einige Juden aus der Provinz Asien;

sie müssten vor dir erscheinen und Anklage erheben,

wenn sie etwas gegen mich vorzubringen haben.

20   Oder diese hier sollen doch selbst sagen,

was für ein Vergehen sie herausgefunden haben,

als ich vor dem Hohen Rat stand,

21   es sei denn der eine Satz, den ich,

als ich vor ihnen stand, ausgerufen habe:

Wegen der Auferstehung der Toten stehe ich heute vor eurem Gericht.

 

22   Nachdem Felix genauere Kenntnis über den Weg gewonnen hatte,

vertagte er den Fall mit den Worten:

Sobald der Oberst Lysias herabkommt, werde ich eure Sache entscheiden.

23   Den Hauptmann wies er an, Paulus weiter in Gewahrsam zu halten,

jedoch in leichter Haft, und niemanden von den Seinen daran zu

hindern, ihm zu Diensten zu sein.

 

24   Einige Tage darauf erschien Felix mit seiner Gemahlin Drusilla, einer Jüdin,

ließ Paulus holen und hörte ihn an über den Glauben an Christus Jesus.

25   Als aber die Rede auf Gerechtigkeit, Enthaltsamkeit

und das bevorstehende Gericht kam,

geriet Felix in Furcht und unterbrach ihn:

Für jetzt kannst du gehen;

wenn ich Zeit finde, werde ich dich wieder rufen.

26   Dabei hoffte er zugleich, von Paulus Geld zu erhalten.

Deshalb ließ er ihn auch häufiger kommen und unterhielt sich mit ihm.

 

27   Nach zwei Jahren aber wurde Porcius Festus Nachfolger des Felix;

und weil Felix den Juden einen Gefallen erweisen wollte,

ließ er Paulus in der Haft zurück.

 

 

Impulsfragen:

  • Warum wird Paulus (eigentlich) angeklagt? 
  • Was ist Paulus in seiner Verteidigung vor dem römischen Statthalter Felix besonders wichtig?
  • Wo ist für Sie der rote Faden der Apostelgeschichte „Wir können unmöglich schweigen …“ (Apg 4,20) heute noch erfahrbar? 

Franz Kogler

 

 

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Medieninhaber: Diözese Linz, Herrenstraße 19, 4020 Linz, DVR: 0029874/119
Herausgeber: Dr. Franz Kogler, Bibelwerk Linz, Pastoralamt, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, Österreich
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Redaktion: Mag.a Klara Porsch
Die Rechte von Text und Bild liegen bei den AutorInnen.
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