Paulus spaltet durch sein Auftreten den Hohen Rat
30 Weil er (der römische Oberst) genau wissen wollte,
was die Juden ihm (Paulus) vorwarfen,
ließ er ihn am nächsten Tag aus dem Gefängnis holen und befahl,
die Hohepriester und der ganze Hohe Rat sollten sich versammeln.
Und er ließ Paulus hinunterführen und ihnen gegenüberstellen.
231 Paulus schaute mit festem Blick auf den Hohen Rat und sagte:
Brüder! Bis zum heutigen Tag lebe ich vor Gott
mit völlig reinem Gewissen.
2 Der Hohepriester Hananias aber befahl denen, die bei ihm standen,
ihn auf den Mund zu schlagen.
3 Da sagte Paulus zu ihm: Dich wird Gott schlagen, du getünchte Wand!
Du sitzt hier, um mich nach dem Gesetz zu richten, und entgegen dem Gesetz befiehlst du, mich zu schlagen?
4 Die Umstehenden sagten:
Du wagst es, den Hohepriester Gottes zu schmähen?
5 Paulus antwortete: Ich wusste nicht, Brüder, dass er der Hohepriester ist.
Denn es heißt in der Schrift:
Einen Fürsten deines Volkes sollst du nicht verfluchen.
6 Da Paulus aber wusste, dass der eine Teil zu den Sadduzäern,
der andere zu den Pharisäern gehörte,
rief er vor dem Hohen Rat aus:
Brüder, ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern;
wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten
stehe ich vor Gericht.
7 Als er das sagte, brach ein Streit zwischen den Pharisäern
und den Sadduzäern aus und die Versammlung spaltete sich.
8 Die Sadduzäer behaupten nämlich,
es gebe weder Auferstehung noch Engel noch Geist,
die Pharisäer dagegen bekennen sich zu alldem.
9 Es erhob sich ein lautes Geschrei
und einige Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer standen auf
und verfochten ihre Ansicht.
Sie sagten: Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen.
Vielleicht hat doch ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen.
10 Als aber der Streit heftig wurde, befürchtete der Oberst,
sie könnten Paulus zerreißen.
Daher ließ er die Wachtruppe herabkommen,
ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte herausholen und in die Kaserne bringen.
11 In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu Paulus und sagte:
Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.