Wenn jemand als Häretiker verdächtigt oder als ein solcher verurteilt wird, spricht man von einer Häresie. So eine Verurteilung setzt voraus, dass es eine klar abgegrenzte Lehre (Orthodoxie) gibt, die verletzt wurde und dieses Vergehen auch von einer beglaubigten Institution festgestellt wird (z. B. Glaubenskongregation). Unter diesen Umständen möchte man meinen, dass es in der Bibel keine Häresien geben kann.
Aber:
Bezeugt nicht die lange Entstehungsgeschichte der Bibel, dass es häretische Könige, unheilige Kulte, abtrünnige Priester und falsche Propheten gegeben hat?
- Wie sind Sondergruppen wie die Rechabiter, Samariter, Essener und Pharisäer zu beurteilen?
- Waren Jesus, Judas und Paulus nicht doch auch Häretiker?
- Wer hatte die Vollmacht, die eine einheitliche, allgemein gültige Lehre festzustellen?
- Ist es nicht so, dass sich diese Lehre letztlich aus einer Glaubensvielfalt und zum Teil auch angestoßen durch „Häresien“ entwickelt hat?
Diesen Fragen wollen wir miteinander anhand von konkreten biblischen Texten nachgehen und uns vor allem auch fragen, welche Folgerungen daraus für uns heute zu ziehen wären bzw. zu ziehen sind.
Referenten: Franz Kogler, Franz Hubmann
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