Päpstliche Ehrung für Anneliese Hecht
Anneliese Hecht, unsere Kollegin aus Stuttgart, hat maßgeblich die Bibelarbeit im deutschen Sprachraum geprägt – und war auch mehrmals zu Vorträgen bei uns in Linz. In zahlreichen Büchern zu Methoden der Bibelarbeit und dem Grundkurs Bibel ist es ihr immer wieder gelungen, neben dem Bibeltext auch die Teilnehmenden an Bibelgesprächen als gleichwertige Partner zu sehen, um die spirituelle Tiefe des Wortes Gottes zum Klingen zu bringen.
Ehrenzeichen des Papstes
„Pro Ecclesia et Pontifice“, so heißt das Ehrenzeichen für herausragende Dienste, das Bischof Dr. Gebhard Fürst im Namen des Papstes Dipl.-Theol.in Anneliese Hecht im November 2020 verlieh. Anneliese Hecht – als wissenschaftliche Referentin, Autorin und Herausgeberin bis 2019 im Bibelwerk tätig – hat im Laufe ihrer Tätigkeiten verschiedene Kursmodelle entwickelt, Methoden ausprobiert, Didaktik erprobt, Hermeneutik reflektiert. Am Schluss stand für die Teilnehmenden ihrer zahllosen Tagungen, Reisen und Kurse aber immer dieser Ertrag: eine Erfahrung mit einem biblischen Wort gemacht zu haben, innerlich berührt worden zu sein und gestärkt in den Alltag zurückzukehren.
Auf den Spuren des Paulus
Auf der verliehenen Medaille ist der Apostel Paulus zu sehen, der ihre Arbeit über viele Jahrzehnte geprägt hatte. Mit ihm fühlt sie sich auch in ihrem Dankesschreiben verbunden: „Wie Paulus sehe ich mich als ‚Wandermissionarin‘, die wie er zu den Menschen hin im Dienst des Gottesworts unterwegs war und ist, mit weit über 3000 Kurstagen und vielen Zehntausenden von Kilometern in diesen Jahrzehnten.“ Sie verweist darüber hinaus auf das dichte Netzwerk aus Menschen, die die Bibel und die Kirche tragen: „Ich verstehe dieses Ehrenzeichen als Dank und Anerkennung für sehr viel Engagement. Das ging aber nur mit anderen zusammen. So gilt die Ehrung zugleich auch ihnen, und besonders Gott, der mir viele Gaben und eine gute Konstitution geschenkt hat. Besonders widme ich diese Ehrung den vielen Frauen, die wie ich es in dieser Kirche zum Teil nicht leicht hatten und dennoch viel dafür getan haben und zurzeit viel tun, dass diese Kirche lebendig im Geist Jesu bleibt und mit Visionen in die Zukunft geht.“
Für diese Erneuerung sieht sie die Bibel als maßgeblich an: „Sie ist das Fundament der Kirche, anhand der je neu Korrektur und Neuausrichtung zu erfolgen hat. Das ist zurzeit auch sehr nötig, wie allenthalben zu spüren ist.“