Mittwoch 3. Juli 2024
Liturgiebörse

Gott in der Zeit des Menschen

Hände

Texte für einem Gottesdienst zum Jahresschwerpunkt 2005/06 der Diözese Linz:  "aufdanken - Gott in der Zeit des Menschen"

Biblische Texte zu "auf-danken":
Lesung: Gal 4,4-7; Eph 1,3-6; Phil 2,6-11; Tit 3,4-7; 1 Joh 1,1-4;
Evangelien: Lk 2,6.7; Mt 22,34-40; Joh 1,1-5.9-11.14
Ich-Worte Jesu: Joh 8,12; Joh 10,9.11; Joh 11,25; Joh 13,1-5.12-17

Besinnung bzw. zum Kyrie:
Gott ist in Jesus Mensch geworden, Gott hat sich in die Zeit des Menschen eingezeitet - er teilt unsere, meine Lebenszeit. -

Weil Gott meine Lebenszeit teilt, erhalte ich eine neue Würde - meine Zeit ist Gotteszeit - mein Leben ist der Ort der Gottesbegegnung und Gottes-erfahrung. -

Erkenne dich selbst - diese Einladung zur Selbst-erkenntnis ist ein Weg der Gott-findung in mir - Gott spricht zu mir in meinen Gedanken, meinen Träumen, meinen Leidenschaften, meinen Gefühlen. -

Tagesgebet:
Guter Gott, unsere Zeit liegt in deinen Händen, wir dürfen uns dir anvertrauen - du kennst unsere Lebenszeit, bevor wir sie erleben und erfahren. Du hast dich eingezeitet in unseren Alltag, du bist in unserem Leben dabei - jede Sekunde, jede Minute, jeden Tag, unser Leben lang. Meine Lebenszeit und mein Lebensweg soll eine Spur der Liebe sein - zu dir, zu den Menschen, zu mir selbst, zu deiner Schöpfung. Wir danken dir, dass du ein Gott mit uns bist - wir haben es in Jesus erfahren, der unser Bruder geworden ist, der mit dir lebt und liebt, heute und alle Tage bis in Ewigkeit.

Fürbitten:
P: Gott, du bist ein Gott in der Zeit der Menschen, ein Gott mit uns - darum kommen wir mit unseren Bitten und Anliegen zu dir:

- L Wir beten für alle Menschen, die die Freude am Leben verloren haben - um Hoffnung, Trost und Zuversicht.
- Wir beten für alle Menschen, denen die Last ihres Lebens unerträglich erscheint: um Kraft, Mut und Hilfe.
- Wir beten für alle Menschen, die ihr Leben nur als grauen Alltag erleben: um Auf-merksamkeit und Erfahrung für die vielen kleinen Freundlichkeiten des Lebens.
- Wir beten für alle Menschen, die nicht mehr feiern können: um Erfahrungen, die neu die Lust am Leben wecken.
- Wir beten für die Kirche: um die Fähigkeit, an Sonn- und Festtagen den Menschen die Botschaft glaubwürdig zu künden, dass das Leben ein Fest sein darf.

P: Gott, du bist wie eine Tankstelle - du weißt, was wir brauchen, du bist wie eine sprudelnde Quelle des Lebens durch Christus, unseren Herrn.

Gabengebet:
Guter Gott, in Jesus hast du erleb- und erfahrbar unser Leben geteilt, du kennst alles, was unser Leben ausmacht. In diesen Gaben von Brot und Wein bringen wir in Dankbarkeit und Hoffnung alles zu dir, was uns heute bewegt. Nimm mit diesen Gaben uns alle an, wandle mit der Kraft deines Geistes unser Leben zu einem Leben des Heiles. Darum bitten wir durch un-seren Heiland, Christus unseren Herrn.

Hochgebet: Jesus, der Bruder aller (aus: Messen für besondere Anliegen IV)

Schlussgebet:
Gott, wir haben die heilige Gabe empfangen, du bist zu uns gekommen in der Feier des ge-meinsamen Mahles. Wir danken dir, dass du uns zutraust, dass der Leib Christi, den wir ge-nommen haben, in uns lebt und wirkt, damit wir lebendige Bausteine des Reiches Gottes in der Welt werden. Meine Lebenszeit ist eine gesegnete Zeit, weil du bei, in und mit mir bist. So kann unser Menschsein gelingen. Wir danken dir für Christus, unseren Bruder und Herrn.

Text von Karl Rahner:
Gott hat sein letztes, sein tiefstes, sein schönstes Wort im Fleisch gewordenen Wort in unsere Welt hinein gesagt. Und dieses Wort heißt:
Ich liebe dich - Du Welt, du Mensch.
Ich bin da: Ich bin bei dir. Ich bin dein Leben. Ich bin deine Zeit.
Ich weine deine Tränen. Ich bin deine Freude. Fürchte dich nicht!
Wo du nicht mehr weiterweißt, bin ich bei dir.
Ich bin in deiner Angst, denn ich habe sie gelitten.
Ich bin in deiner Not und in deinem Tod, denn heute begann ich mit dir zu leben und zu sterben.
Ich bin in deinem Leben, und ich verspreche dir: Dein Ziel heißt Leben.

11.01.2006, Pfr. Johann Schausberger

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