Rahmen - Bilder - Räume fürs Leben / Beginn des Pfarrjahres
Die angebotenen Bausteine haben als Leitzeichen Rahmen von Bildern.
"Du sollst dir kein Bildnis machen, heißt es, von Gott. Es dürfte auch in diesem Sinne gelten: Gott als das Lebendige in jedem Menschen, das, was nicht erfassbar ist. Es ist eine Versündigung, die wir, so wie sie an uns begangen wird, fast ohne Unterlass wieder begehen - ausgenommen wenn wir lieben."
Max Frisch, Tagebuchaufzeichnungen
Bausteine für einen Gottesdienst zum Beginn des Arbeitsjahres
Hinweise:
Der Gottesdienst wurde am Beginn des Arbeitsjahres im Pastoralamt Linz gefeiert. Manche Gedanken nehmen auf diese spezielle Zielgruppe und ihre Aufgaben Bezug. Sie sind für pfarrliche oder andere Gemeinden anzupassen. Für alle gut sichtbar sind Bilderrahmen aufgestellt.
Besinnung am Beginn:
Spr Die beiden Bilderrahmen weisen auf den Gedanken hin, die uns bei der Vorbereitung des Gottesdienstes begleitet hat.
Ein Arbeitsjahr gibt uns in mehrfacher Weise einen Rahmen vor: die berufliche Aufgabenstellung und die Menschen, mit denen ich dadurch zusammenkomme; die Arbeitskolleginnen und Kollegen; und nicht zuletzt bin ich mir selbst ein Rahmen. Ein Arbeitsjahr ist auch vergleichbar mit einem Atelier, in dem viele Bilder stehen: fertige und solche, an denen noch gearbeitet wird, die noch gestaltet werden wollen.
Wir begeben uns mit vielen inneren Bildern wieder auf einen gemeinsamen Weg. Bilder von uns selbst, Bilder voneinander, Bilder auch von den Menschen, die uns bei der Arbeit begegnen werden. Diese Bilder werden unser Handeln, unser Tun und Lassen prägen.
Ich lade euch ein, das eine oder andere Bild in euch aufsteigen zu lassen und vielleicht kurz zu bedenken - etwa 1 Minute.- Warum steigt gerade dieses Bild in mir auf?
- Im kommenden Jahr bin ich mir selbst ein Rahmen für meine Arbeit; ich habe Möglichkeiten und Grenzen; wenn ich nun kurz auf mich selbst aufmerksam werde - welches Bild, welche Bilder steigen auf - was kann ich wahrnehmen; etwa eine Minute Zeit der Stille
Ruf/Lied: Finde den Raum, z. B.: in: Liederquelle, Nr. 85
- Das kommende Arbeitsjahr wird wesentlich auch mitgeprägt sein vom Rahmen der Menschen, mit denen ich am Arbeitsplatz verbunden bin und zusammenarbeiten soll. Welche Bilder steigen dazu in mir hoch, was empfinde ich? Stille Ruf/Lied: Finde ...
- Einen wesentlichen Rahmen für das neue Jahr bildet meine berufliche Aufgabe; die Anforderungen und vor allem die Menschen, denen ich begegnen werde. Ich lasse wieder zu, was im Blick auf diesen Rahmen für Bilder in mir aufsteigen. Stille Ruf/Lied: Finde ...
Gebet: (Tagesgebet):
P Viele innere Bilder haben sich im Leben in uns eingeprägt. Sie werden den gemeinsamen Weg durch das kommende Arbeitsjahr bestimmen.
Gott, wir kommen mit diesen Bildern vor dich.
Öffne du mir Räume, wo ich daheim sein kann, wo ich mich geborgen fühle.
Führe du mich in Räume, in denen ich mich entfalten kann.
Schenke mir die Kraft, die Bilder von mir und die Bilder, die ich von den Menschen um mich habe, anzusehen;
Lass mich bereit sein anzunehmen, was in ihnen wie ein Rahmen vorgegeben ist und Lass mich erkennen, wo du mich einlädst, die Bilder zu gestalten.
Gott, in diesem Gottesdienst Lass uns entdecken, wie sehr du uns einen hilfreichen Rahmen für den gemeinsamen Weg anbietest und wie grenzenlos du uns mit den Menschen verbinden möchtest. Schenke uns in dieser Feier den Raum, deinen Traum zu entfalten. Schicke uns die Kraft, deine Welt zu gestalten. Dazu verhilf uns durch Christus, unseren Herrn.
Lesung:
Kol 3,12-15 In eurem Herzen herrsche der Friede Christi
Evangelium: Mk 6,1-6a
Warum wir diese Schriftstelle ausgesucht haben:
Sich ein Bild von einem Menschen zu machen ist immer falsch; im Sinne des Textes von Max Frisch am Textanfang darf dies nur geschehen, soferne man liebt. Außerhalb der Liebe hindern die Bilder das Leben; Wandlungen, Wunder können nicht geschehen.
Jesus kam in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie ein seiner Heimat, bei seinen Verwandten und bei seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie. Und er wunderte sich über ihren Unglauben.
Predigt
Bitten:
Einleitung: P
L Wir denken an die Menschen, die nicht in der Lage sind, ein Arbeitsjahr zu beginnen, einfach deshalb, weil sie keine Arbeit haben.
1. Str. Lass uns in deinem Namen, Herr
Wir denken an die Menschen, die im Stimmengewirr unserer Gesellschaft kaum wahrgenommen werden und die dadurch nicht zu ihrem Recht kommen.
2. Str. Lass uns in deinem Namen
Wir denken an die Menschen, die uns brauchen, an Partner und Kinder und auch an die, denen unsere Be-rufsarbeit zugute kommt.
3. Str. Lass uns in deinem Namen
Wir denken an die Menschen, mit denen wir arbeiten, an die, mit denen uns das Arbeiten Freude macht, und an die, mit denen wir uns schwer tun.
4. Str. Lass uns in deinem Namen
Abschluss: P
Gabenbereitung:
Zwei Leute nehmen vom Gabentisch Brot und Wein; kurze Deuteworte: etwa:
Spr Brot und Wein weisen darauf hin: Christus hat uns im Rahmen eines Mahles sein Vermächtnis übergeben. In diesen Rahmen hat Jesus das Bild der Fußwaschung gestellt - mit der Botschaft: Liebt einander, so wie Gott euch liebt.
Gabengebet:
P Gütiger Gott, Brot und Wein sind Geschenke deiner Schöpfung. Wir bringen sie dir dar und bitten dich, verwandle sie in die Speise und den Trank, die uns als Gemeinschaft verbinden und Kraft geben, die Wege, die uns das Leben vorgibt, gemeinsam zu gehen.
Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder.
Hochgebet:
Für besondere Anliegen IV: Jesus, der Bruder aller
Schlussgebet:
Barmherziger Gott, wir danken dir für das Mahl, an dem wir teilnehmen haben dürfen. Es ist uns ein Zeichen der Gemeinschaft, mit dir und untereinander.
Wir erhoffen uns viel von dieser Gemeinschaft: eine Stärkung für die Arbeit unserer Hände, Herzen und Köpfe, und eine Befähigung, unsere Welt in deinem Namen zu gestalten. Lass uns immer wieder erfahren, dass du da bist und unser Leben begleitest. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder.
Segensgebet:
P Gottes Kraft stärke eure Rücken, sodass ihr aufrecht stehen könnt, wo man euch beugen will.
Gottes Zärtlichkeit bewahre eure Schultern, sodass die Lasten, die ihr trägt, euch nicht niederdrücken.
Gottes Weisheit bewege eure Nacken, sodass ihr euren Kopf frei heben und ihn frei dort hin neigen könnt, wo eure Zuneigung vonnöten ist.
So sei der Segen Gottes mit euch: der Segen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Mögliche Gesänge:
- Manchmal feiern wir mitten am Tag
- Brot, das die Hoffnung nährt
- Heilig, Herr (M: "Amen")
- In deinem Namen wollen wir den Weg gemeinsam gehen