Fenster ins Leben / Dankgd Pfarrjahr
Leitgedanke "Fenster ins Leben"*
... Den Alltag/das Jahr rückblickend auch aus dem Hoffnungszusammenhang des Glaubens begreifen
(*Titel eines Buches der Linzer Kirchenzeitung: Martin Kranzl-Greinecker u. a., Fenster ins Leben, 1999; S 138.-; nur erhältlich bei der Kirchenzeitung: office@kirchenzeitung.at )
Anliegen des Buches ist es, den Alltag, die Schöpfung - gerade die Blumen -, als möglichen Schlüssel zu entdecken, als mögliches Fenster, um Gott, seine Nähe, sein Wirken in unserem Leben wahrzunehmen .... das vergangene Jahr - ein Fenster ins Leben? In welches Leben? ...
- Blick zurück: Wir öffneten Fenster ins Leben: für dich/euch durch mich; für mich durch dich/euch ....
- Blick nach vorne: Sommer, Ferien, Urlaub, eine Chance, Fenster ins Leben zu finden, sich schenken zu lassen, ...
- Schriftworte: AT: Gott wirbt mit den Mitteln der Liebe ... Fenster ins Leben
NT: Aufgabe, selbst Fenster zu sein, sie zu öffnen; Gott rüstet uns dazu aus, ...
Schrifttexte
LESUNG: Hosea 11,1-4.8a.c-9 (aus dem Jahr II!): Mit den Fesseln der Liebe zog ich sie an mich ...
EVANGELIUM: Mt 10,7-15: Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben
Tagesgebet
Gott des Lebens, du hast uns wieder ein Jahr Lebenszeit geschenkt. Zeiten der Freude und Zeiten des Schmerzes, Zeiten der Arbeit und Zeiten der Ruhe.
Wir machten uns Sorgen um unsere alltägliche Arbeit , um den Beruf und um die Pfarre. Wir mühten uns um unsere Beziehungen, um eine lebendige Gemeinde.
Wir bitten dich: Schenke uns Versöhnung mit der vergangenen Zeit und erbarme dich unser, wenn wir schuldig geworden sind.
Öffne unsere Herzen und Sinne für die Begegnung mit dir. Das bitten wir durch die Mitte unserer Pfarrgemeinde, durch unseren Herrn und Bruder Jesus Christus, der mit dir lebt und wirkt in Ewigkeit.
Gabenbereitung
Es werden vom Gabentisch die Blumen (einzeln oder als Gesteck) genommen, dann:
EINLEITUNG:
Blumen sind Fenster ins Leben. Auch, weil sie durch ihre Eigenheiten oft in gewissem Sinn "menschliche Züge" an sich tragen und auf unsere Lebenserfahrungen hinweisen.
Vier Blumen möchten wir auf den Altar stellen - und mit ihnen vieles vor Gott hintragen, was unser persönliches Leben und das gemeinsame in der Pfarrgemeinde im vergangenen Jahr ausgemacht hat. Wir verbinden damit die Bitte, dass Gott all dies verwandeln möge, dass es uns für die Zukunft zum Segen werde.
Die Lilie (S. 12 f des Buches)
Ich bin zwar nicht wie die Rose, die Königin der Blume, aber zweifellos eine königliche Blume. Viele Menschen halten meine Blütenpracht für königlich. So wohl auch der Prophet Jesaja. Um zu zeigen, wie herrlich es sein wird, wenn der Erlöser kommt, versprach er der öden Wüste, dass sie so prächtig erblühen wird wie ich, die Lilie. Aber Stolz liegt mir fern. Ich würde mir wünschen, dass viele Menschen das Wort Jesu verstehen: "Schaut auf die Lilien des Feldes, sie sind nicht ständig um ihr Aussehen, um ihr Ansehen, um ihr Image besorgt und trotzdem - oder gerade deshalb - macht Gott sie zu so wunderbaren Geschöpfen.
Der Klatschmohn (S. 16)
Die Medizin weiß um meinen heilenden Charakter, aber auch um meine betäubende Wirkung. Das aber ist mein Problem: ich bin sowohl ge-nieß-bar als auch gefährlich.
Manchmal leide ich darunter, dass ich bei vielen Menschen einen schlechten Ruf genieße. Ich bin ein klassisches Beispiel der Redewendung: "Es kommt drauf an, was man draus macht".
Ist es nicht beim Mohn genau so wie beim Menschen? Es gibt nicht nur das mehr oder weniger attraktive Äußere, sondern im Inneren schlummern viele Kräfte, sowohl aufbauende und heilende als auch ungesunde und negative.
Es lohnt sich - darin bin ich als Mohnblume mit den Menschen durchaus vergleichbar - heute rückblickend zu fragen: Was steckte in mir? Viel Gutes konnte ich mit meinen Eigenschaften erreichen. Aber es lag auch viel zerstörerische Kraft in mir.
Der Enzian
Pfarrer Sebastian Kneipp zählt mich zu den drei wichtigsten Heilpflanzen. Beachtenswert sind vor allem meine Bitterstoffen, die in den Wurzelstöcken enthalten sind. Der moderne Mensch hat den bitteren Geschmack ja weitgehend vergessen. Bittere Lebensmittel werden, wie etwa beim Kaffee, durch Milch und Zucker geschmacklich "auffrisiert". Dabei sind Bitterstoffe wichtig für den Organismus.
Aber ist die Speisekarte, aus der die Bitterstoffe gestrichen werden, nicht ein Spiegelbild des Lebensstils vieler Menschen? Niemand möge mich missverstehen! Ich wünsche keinem Geschöpf die Bitterkeit und den Schmerz. Ich gebe nur die Erfahrung meines Enzian-Daseins weiter: Bitterkeit und Blüte gehören zusammen. Schmerz und Freude sind Geschwister. Auch aus bitteren Wurzeln können wunderschöne Blüten wachsen.
Der Efeu
Ich bin fast überall zuhause. Man findet mich selbst im dunkelsten Wald, und sogar die kalten Wintermonate überstehe ich normaler Weise gut. Ein Leben lang breite ich mich aus. Unaufhörlich will ich wachsen. Die meisten Pflanzen gedeihen nur dann gut, wenn sie viel Sonnenlicht erheischen. Doch ich bin das Beispiel, dass auch im Verborgenen Wachstum geschieht.
Hartnäckigkeit, Beständigkeit und Treue zu sich selbst sind angesagt. Auch dann weiter wachsen, wenn die Umstände widrig sind. Das ist meine Lebensphilosophie.
Gabengebet:
Treuer Gott, Jesus hat ganz aus dir gelebt und so ist er für uns zum Fenster ins neue Leben geworden.
Lass uns, wenn wir diese Gaben in Gedächtnis an ihn teilen, selbst zur Quelle neuen Lebens werden.
Darum bitten wir dich durch ihn, Christus, unseren Bruder und Herrn.
Hochgebet: Für besondere Anliegen, Nr. 3 Jesus, unser Weg
Erinnerungsgabe:
Bilder der Blumen aus dem Buch, mit gekürztem Text aus den Gedanken bei der Gabenbereitung