Mittwoch 3. Juli 2024
Liturgiebörse

Wie eine Schale / Hochzeitsjubiläum

Ton

Predigtgedanken (mit dem Zeichen einer Tonschale - als Geschenk der Pfarrgemeinde) und Gebete. Für eine pfarrliche Feier von Ehejubiläen.

GEDANKEN ANHAND DES SYMBOLS EINER TONSCHÜSSEL
(die die Ehejubilare als Geschenk der Pfarre erhalten)

Sg. Jubelpaare!
Sich feiern lassen, weil es etwas zu feiern gibt.
25, 35, 40, 50 Jahre beisammen sein, da hat man viele Erfahrungen miteinander gemacht.
Man kann gemeinsam zurückschauen, freudig, nachdenklich, vielleicht auch etwas wehmütig, weil das Leben dort und da anders als geplant verlaufen ist.
Man kann die Gegenwart feiern und jeden Tag als Geschenk von oben sehen.
Man kann auch in die Zukunft schauen und überlegen, was noch wünschenswert ist, was man noch gerne erlebt hätte, sozusagen was noch aussteht.

Von der Vergangenheit, der Gegenwart und Zukunft haben auch unsere kleinen Geschenke für die Jubilare etwas zu erzählen.

Mit der Vergangenheit verbinde ich die Entstehung dieser Obstschüsseln. Jede fertige Obstschüssel ist ein Original, unverwechselbar, einmalig.
- Sie sind aus Ton, aus Erde, und sagen uns zunächst woher wir kommen und wohin wir gehen.
- Ihre Entstehung ist ein langsamer Prozess von 2-3 Wochen.
EHE: Langsames Kennenlernen – damals möglicherweise ein Prozess von mehreren Jahren.
- Der geformte Ton muss langsam austrocknen, damit er keine Risse bekommt. Ebenso langsam wird im Brennofen die Temperatur erhöht, bis jene Härte und jener Glanz erreicht ist, den der Töpfer sich vorgestellt hat.
EHE: Irgendwann passt alles und dann haben sich zwei junge Menschen gesagt: jetzt packen wir´s! Jetzt trauen wir uns – im wahrsten Sinne des Wortes.
- Dann kommt eine unverwechselbare Beziehung heraus, eben ein Original mit Stärken und Schwächen.

Die Gegenwart:
Tonschüsseln sind zerbrechlich, sie bedürfen des behutsamen Umgangs.
EHE: Behutsamer Umgang miteinander, so leicht rutschen einem Worte heraus, die wehtun, die man später bereut, die man gerne zurücknehmen möchte, aber nicht mehr kann. So schnell kann ein Riss in die Beziehung kommen. 

Die Zukunft:
Die Tonschüsseln sind weit offen, auch nach oben.
EHE: Das könnte bedeuten: 
- die gegenseitige Offenheit der Partner
- die Offenheit für das Leben nach 25, 35, 40 oder gar 50 Ehejahren.
- Vielleicht wird die Offenheit auf Gott hin besonders wichtig. 
- ein Letztes: die Offenheit für die Schönheit der Welt und ihren Klang.
In diesem Sinn möchte der Singkreis zu dieser Feier einen kleinen Beitrag leisten und vom „Lied der Lieder“ singen. Dabei werden wir aufgerufen in den Strophen: „Hört, seht, spürt und singt das Lied der Lieder!“ Damit ist jedes Lied gemeint, das für Gott bestimmt ist. Ein Loblied auf seine Größe und Güte.
Ein anderes Wort für Gott ist die Liebe; diese Kraft der Liebe hat unsere Jubelpaare vor Jahren zusammengeführt und sie gemeinsam durch dick und dünn gehen lassen.

Liebe Jubelpaare! Mögen diese Symbole eine angenehme Erinnerung sein an ihr Hochzeitsjubiläum, an diesen gemeinsamen Tag des Dankes. Mögen ihnen auch die Bananen schmecken – nicht nur wegen der 1a-Qualität, sondern auch, weil sie aus fairem Handel stammen.


FÜRBITTEN
P.: Allmächtiger Gott, mit Dankbarkeit und Vertrauen kommen wir mit unseren Bitten zu dir:

1. Schenke den Jubelpaaren und Eheleute in ihrem Ehealltag viel Toleranz und Gelassenheit.

2. (Von einem Jubelpaar gesprochen) Lass uns dankbar zurückblicken auf die vergangenen Jahre mit ihren schönen und auch schweren Stunden. Wir legen sie in deine Hände und bitten dich: stehe uns auch in den kommenden gemeinsamen Jahren bei mit deiner Liebe und Güte.

3. (Von einem Jubelpaar gesprochen) Hilf unseren Kindern und Enkeln, dass sie in dir ein erfülltes Leben finden und uns stärke, damit wir ihnen ein gutes Vorbild sind.

P.: Weil du, Gott, uns auf dem gemeinsamen Lebenswegen ein treuer Begleiter bist, preisen wir dich durch Christus, unsern Herrn.
A Amen.


GEBET DER JUBELPAARE

Großer Gott, so viele Jahre sind wir zusammen.
Wie alter Wein können wir füreinander sein - köstlich, feurig, kräftig.
Lass es uns weiterhin sein.
Wie ein altes Haus können wir füreinander sein - sicher, fest, wohnlich.
Lass es uns weiterhin sein.
Wie ein altes Buch können wir füreinander sein - kostbar, schön, wertvoll.
Lass es uns weiterhin sein.

01.06.2006, Frau Streßler, Pucking

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