Die lichtreichen Geheimnisse / Kinderandacht
Vorbemerkungen:
In der Mitte liegt ein großes weißes Tuch, ein großer Rosenkranz und die noch nicht entzündete Jesuskerze. Die zur Gestaltung notwendigen Materialien und Utensilien ergeben sich aus dem Ablauf und sollten vorab an einem eigenen Ort hergerichtet sein.
E = Erwachsene/r K = Kind/er
Einführung:
E: Gruß und Kreuzzeichen
Heute ist das Tuch in unserer Mitte weiß.
So wie die Farbe rot für Liebe und Schmerz steht,
so steht weiß für Helligkeit und Licht.
Jesus nennen wir "Licht der Welt". Darum ist die brennende Kerze auch ein sichtbares Zeichen dafür, dass Jesus in unserer Mitte ist.
K: zünden die Kerze an.
E: Jesus ist das Licht. Wenn Jesus Menschen begegnet, mit ihnen spricht, sie aufrichtet und heilt, dann wird es auch in ihrem Leben licht.
Heute wollen wir miteinander die Geheimnisse des "lichtreichen Rosenkranzes" betrachten. Wir sind mit Jesus unterwegs zu den Menschen, denen er die Frohe Botschaft vom Reich Gottes verkündet. Er spricht nicht nur vom Reich Gottes, er zeigt den Menschen, dass dieses Reich Gottes schon jetzt bei ihnen angefangen hat. Jesus ist das Licht und er bringt Licht.
I. Jesus, der von Johannes getauft worden ist
K: stellt eine Schale mit Wasser in die Mitte.
E: Wasser brauchst du zum Trinken, Waschen, Duschen, Kochen, Haare waschen, um Schmutz abzuwaschen, wieder sauber zu sein.
Nicht nur äußerlich wird man schmutzig, auch in deinem Inneren sammelt sich Schmutz an, wenn du die Mami angelogen hast, mit den Geschwistern streitest. Das geht nicht nur dir so, sondern auch den Erwachsenen, ja überhaupt allen Menschen.
An einem großen Fluss, dem Jordan, lebte ein frommer Mann.
Er wartete auf den Retter, der von Gott kommt.
Johannes war sein Name. Zu ihm kamen die Menschen.
Er sagte: Kehrt um!
Ändert euer Leben und lasst euch taufen.
Der Retter und König wird bald kommen.
Ja, sagten viele Menschen. Wir wollen noch einmal neu anfangen.
Als sichtbares Zeichen, hat sie Johannes mit dem Wasser des Jordans übergossen.
Er hat sie getauft.
K: lassen die Schale herumgehen, jede/r darf die Hände mit Wasser übergießen.
E: Eines Tages kam Jesus zum Jordan. Da erkannte Johannes:
Das ist der König! Der Retter stand vor ihm!
"Taufe auch mich!" bat Jesus.
Doch Johannes wehrte ab. "Ich soll dich taufen?" rief er.
"Nein, taufe du lieber mich!" Aber Jesus blieb fest:
"Tu, was ich sage! Gott will es."
Da hörte Johannes auf Jesus und taufte Jesus im Jordan.
Und Jesus ließ alles an sich geschehen.
Und sieh! Der Himmel öffnete sich.
K: legt ein gelbes Tuch als Strahl zur Wasserschüssel.
E: Gottes Geist erfüllte Jesus. Und eine Stimme rief vom Himmel:
"Du bist mein geliebter Sohn!"
Da erkannte Johannes: Jesus ist nicht nur der erwartete König und Retter.
Er ist Gottes Sohn!
K: legen 3 kleine Kreuzchen auf den Lichtstrahl.
Gemeinsames Gebet:
3 Gegrüßet seist du, Maria
mit dem Einschub "... Jesus, der von Johannes getauft worden ist."
II. Jesus, der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat
E: Warst du schon einmal auf einem Hochzeitsfest?
Braut und Bräutigam verbinden sich, weil sie einander gern haben.
K: legen ein Herz mit zwei ineinander verschlungenen Ringen auf das Tuch.
E: An ihrem Glück sollen auch andere teilhaben. Darum laden sie zu einem Fest.
Viele Menschen dürfen dabei sein. Sie feiern miteinander. Sie essen. Sie trinken.
K: stellen Karaffe mit Wein dazu.
E: Sie lachen. Sie tanzen. Sie sind fröhlich.
Maria und Jesus sind zu einem Hochzeitsfest eingeladen.
Lied: Es kommen viele Gäste, Str. 1+2 (z. B. Rel.-päd. Praxis 1983/1, S. 14)
E: Der Wein geht aus.
K: nehmen die Karaffe weg.
E: Maria bemerkt es. Sie geht zu Jesus. Sie weiß, Jesus kann helfen.
Jesus hat Kraft, Gotteskraft. Sie vertraut Jesus. Sie sagt zu Jesus:
"Sie haben keinen Wein mehr."
Sie sagt zu den Dienern: "Was Jesus euch sagt, das tut."
Die Diener gehorchen. Die Krüge werden mit Wasser gefüllt.
Jesus will es so.
K: stellen Karaffe mit Wasser dazu.
E: Jesus macht aus Wasser Wein.
K: nehmen die Karaffe mit Wasser weg und stellen die Karaffe mit Wein dazu.
Lied: Es kommen viele Gäste, Str. 3-6
Gemeinsames Gebet:
3 Gegrüßet seist du, Maria
mit dem Einschub "... Jesus, der sich auf der Hochzeit in Kana offenbart hat."
III. Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat
E: Im dritten Gesätz betrachten wir das Geheimnis:
... Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat.
Jesus ist umhergezogen und hat den Menschen vom Reich Gottes erzählt.
K: legen ein Bild mit einem sprechenden Mund dazu.
E: Oft hat er in Gleichnissen, in Vergleichen darüber gesprochen,
damit die Menschen sich etwas vorstellen können. So hat Jesus einmal gesagt:
Mit dem Reich Gottes ist es wie mit einem Schatz ...
K: stellen geöffnete Schatztruhe dazu.
E: ... oder wie mit einer wertvollen Perle.
K: legen eine Perle in die Schatztruhe.
E: Jesus hat aber nicht nur vom Reich Gottes gesprochen, sondern er hat durch sein Tun ...
K: legen Hände dazu.
E: ... den Menschen auch gezeigt, dass das Reich Gottes mitten unter ihnen schon begonnen hat: Er hat sich Ausgestoßenen zugewendet und Kranke geheilt.
K: legen ein entsprechendes Bild dazu.
E: Später haben die Menschen alles aufgeschrieben, damit auch wir davon erfahren können. Dieses Heilige Buch nennen wir Bibel.
K: legen eine Bibel dazu.
Gemeinsames Gebet:
3 Gegrüßet seist du, Maria
mit dem Einschub "... Jesus, der uns das Reich Gottes verkündet hat."
IV. Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist
E: Vielleicht bist du mit deinen Eltern schon einmal auf einem Berg gewesen: nach einem anstrengenden Aufstieg gibt es eine tolle Aussicht; die Häuser im Tal sind weit weg und klein. Bestimmt hast du es genossen, dort droben auf dem Gipfel zu stehen. Und trotzdem bist du wieder hier. Du bist herunter gestiegen. Warum? -
Auf die Dauer können wir auf dem Gipfel nicht leben. Aber wir können uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, wie schön es dort oben war.
K: stellen einen Berg aus Tuch auf.
E: Vielleicht kannst du jetzt auch begreifen, was Petrus, Johannes und Jakobus erfüllt hat:
Mk 9,2-10 aus der Bibel vortragen (evt. Neukirchener Kinderbibel)
K: stellen die Jesuskerze dazu.
E: Herr, manchmal fühlen wir uns dir ganz nahe.
Doch dann sind wir ganz weit von dir entfernt.
Lass uns in den Zeiten der Gottferne
An die Lichtpunkte der Gottnähe erinnern.
Amen.
Gemeinsames Gebet:
3 Gegrüßet seist du, Maria
mit dem Einschub "... Jesus, der auf dem Berg verklärt worden ist."
V. Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat
E: Jesus weiß, dass er bald am Kreuz sterben wird; sein Leben hingeben wird, damit wir leben können. Er feiert mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl.
Ausschnitte aus Mt 26,20-29 aus der Bibel vortragen, die den Rahmen des Letzten Abendmahles beschreiben (evt. Neukirchener Kinderbibel), dann:
E: Da nahm Jesus das Brot, dankte Gott, brach es ...
K: stellen einen Teller mit Fladenbrot dazu, das sichtbar für alle durch E gebrochen wird.
E: ... und gab es seinen Jüngern und sprach:
"Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird."
K: stellen den Teller zur Jesuskerze.
E: Danach nahm er auch den Becher ...
K: halten einen Weinbecher.
E: ... dankte Gott, gab ihn seinen Jüngern und sprach:
"Trinkt alle daraus! Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden."
K: stellen den Becher zur Jesuskerze.
E: Die Jünger horchten auf. Das waren neue, unerhörte Worte!
Worte, die von ihrem Herrn und von seinem nahen Tod sprachen.
Schweigend nahmen sie das Brot aus seiner Hand,
dazu den Becher mit Wein und aßen und tranken.
Aber sie spürten: Jesus schenkt sich selbst in Brot und Wein.
Lied: Beim letzten Abendmahle GL 537
E: So wie Jesus es seinen Jüngern und auch uns aufgetragen hat,
feiern wir dieses Geheimnis unseres Glaubens in jeder Eucharistie.
Wir sagen Dank für die einzigartige Erlösungstat Gottes und feiern,
dass Jesus uns in den Zeichen von Brot und Wein ganz nahe kommt.
Gemeinsames Gebet:
3 Gegrüßet seist du, Maria
mit dem Einschub "... Jesus, der uns die Eucharistie geschenkt hat."
Abschluss:
E: Und so segne uns Gott, der das Licht erschaffen hat,
und Jesus Christus, der selbst Licht und Leben ist
und der Heilige Geist, der uns hilft, dass auch wir
in dieser Welt Licht sein können.
Amen.
Wenn diese Feier in der Kirche gehalten wurde, könnte man jedem Kind eine kleine Kerze geben und dazu einladen, sie zu Hause anzuzünden und ein Gesätz des Rosenkranzes zu beten.