... wenn das Weizenkorn ... / WGF mit Volksschülern
Immer mehr Kindergärtner/-innen, Volksschul-lehrer/-innen und Religionslehrer/-innen sind herausgefordert, mit Kindern Gottesdienste zu feiern. Die vorliegenden beispielhaften Anregungen sind gut für einen Wortgottesdienst mit Volksschulkindern geeignet, es können aber auch ältere Kindergartenkinder und Vorschulkinder anwesend sein.
Der Gottesdienst soll auch noch mit passendem und den Kindern bekanntem Liedgut angereichert werden. Vor der Feier bzw. vor den Elementen mit den ungewohnten gemeinsamen Antworten werden die Mitfeiernden auf den vorgesehenen Vollzug hingewiesen.
Diese Anregungen wurden zum Großteil der "Werkmappe Kindergottesdienste", herausgegeben von der Katholischen Jungschar Innsbruck, entnommen.
Anfangen:
Wie bei jeder Feier braucht es gerade auch bei einer religiösen Feier Zeit zum Ankommen. Es geht darum die Nähe Gottes und der Anderen spürbar zu machen.
Die Kinder werden aufgefordert, die Augen rundherum gehen zu lassen und allen bewusst ins Gesicht zu schauen, jeden und jede einzelne wahrzunehmen.
Nach einer Zeit schließen die Kinder die Augen und versuchen ganz ruhig und still da zu sein. Mit geschlossenen Augen erinnern sie sich an die Gesichter der einzelnen Menschen, die sie vorhin gesehen haben.
Gottesdienstleiter/-in (GDL)
Wir sitzen im Kreis.
Wir sehen ihn auch mit geschlossenen Augen.
Alle sind da, auch wenn wir sie nicht mehr sehen.
Wir wissen, wir gehören zusammen.
Wir sind nicht allein.
Wir öffnen wieder die Augen.
Mit dieser Übung spüren wir die unsichtbare Nähe von Menschen. Daraus können wir auch auf die unsichtbare Nähe Gottes schließen.
Ein Kind trägt langsam eine Kerze im Kreis herum und stellt sie in der Mitte auf.
GDL:
Wir wollen uns ganz besonders der Nähe Gottes anvertrauen. Mit ihm feiern wir diesen Gottesdienst. So beginnen wir mit dem Kreuzzeichen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Guter Gott, du bist da.
Du bist mitten unter uns.
Du kennst uns.
Du hast uns zusammengeführt.
Wir gehören zu dir.
Wir beten auch für alle, die nicht da sind.
Sei uns immer nah mit deiner Liebe. Amen.
Versöhnen:
Miteinander feiern fällt schwer, wenn wir im Streit miteinander sind. Also versuchen wir immer wieder, uns miteinander zu versöhnen, unsere Fehler ehrlich einzugestehen und einander und Gott um Verzeihung zu bitten.
Kind 1
Vergeben fällt uns oft schwer.
Da spielen wir lieber die Beleidigten und lassen es anderen spüren, dass man uns weh getan hat.
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Alle
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Kind 2
Es fängt schon in der Familie an.
Weil wir alle unsere Meinung oft für die einzig richtige halten, entsteht Streit. Danach gehen wir uns oft stundenlang aus dem Weg und sprechen nicht mehr miteinander.
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Alle:
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Kind 3
Jesus sagt: Nicht siebenmal, sondern 77 mal sollst du verzeihen. Er meint damit, dass wir immer zum Vergeben bereit sein sollen, gerade dann, wenn es uns besonders schwer fällt.
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Alle:
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
GDL:
Guter Gott, wir danken dir und freuen uns, dass du uns unsere Fehler verzeihst, weil du uns liebst. Deshalb wollen wir gemeinsam ein Loblied singen:
Lied
Hören, Spielen, Bekennen:
Das Wort Gottes und die Vertiefung ist ein Herzstück jeder liturgischen Feier. Deshalb soll es keinen Wortgottesdienst ohne biblischen Text geben. Durchaus kann eine zugelassene Kinderbibel Verwendung finden, die den biblischen Text ernst nimmt und kindgemäß ist.
Zur Vertiefung sind einfache ?spielerische? Methoden der Bibelarbeit oder eine Kinderpredigt, die die Bedeutung der Bibelstelle in die Lebenswelt der Kinder überträgt geeignet. Weil die Kinder entdecken, dass Gott sie liebt, können sie sich zu ihm bekennen und ihm ihre Bitten anvertrauen.
Beispielhaft zu Joh 12,20-25, gekürzt
In jener Zeit traten einige Griechen, die beim Osterfest in Jerusalem Gott anbeten wollten, an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagte zu ihm: Herr, wir möchten Jesus sehen.
Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Phillipus gingen und sagten es Jesus.
Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist noch nicht gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird.
Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben
Nach diesem Evangelium:
Kind 1 mit Schale mit Weizenkörnern
Ich bringe Weizenkörner.
Kind 2 mit Schale mit Weizenpflanzen
So ein Weizenkorn kann ich in die Erde legen. Dann beginnt das Korn zu keimen und es wächst daraus eine neue Pflanze.
Kind 3 mit Weizenähren
Bei der Ernte habe ich dann Pflanzen, die wieder viele Körner tragen.
Kind 4 mit Mehl
Ich kann das Weizenkorn auch zu Mehl mahlen.
Kind 5 mit Brot
Aus Mehl bäckt der Bäcker Brot, Semmel und Brezen. Auch die Mutter braucht es zum Kochen und Backen.
Kind 6 mit einem Laib Brot
Brot ist ein wichtiges Lebensmittel. Wenn wir es teilen, können viele Menschen leben. Wir erinnern uns und denken an die vielen hungernden Menschen.
GDL
Jesus sagt: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt bringt es reiche Frucht.
Und das ist jetzt eine sehr frohe Geschichte. Im Tod des Weizenkorns ist neues Leben. Der Tod ist nicht das Ende unseres Lebens hier, sondern es ist auch der Anfang eines neuen Lebens bei Gott. Mit seinem Tod und seiner Auferstehung hat Jesus uns das schon gezeigt. Er ist auferstanden. Deshalb können auch wir glauben, dass wir nach unserem Tod ein neues schönes Leben bei Gott haben werden. Deshalb können uns die Weizenkörner hier so etwas wichtiges sagen: Im Tod ist Leben. ....
Ein Bekenntnis des Glaubens
Kind 1
Gott, wir glauben an dich!
Du bist der Schöpfer und Herr aller Dinge.
Du hast uns deine Welt gegeben,
die Sonne, das Wasser, die Früchte des Feldes und die Blumen.
Du hast uns das Leben geschenkt. Von dir kommen wir und dir gehören wir.
Du bist unser Vater,
Gott, du bist unser Schatz im Himmel.
Alle: Gott, du bist unser Schatz im Himmel.
Kind 2
Christus, wir glauben an dich!
Du bist in unsere Welt gekommen und hast dich für uns ganz klein gemacht.
Durch dich und dein Leben lernen wir Gott, unseren Vater kennen.
Du tust deinen Mund auf für die Armen, die Einsamen, die Unglücklichen. Du erhebst deine Stimme gegen Ungerechtigkeit und Hass. Denn das alles schmerzt unseren Vater.
Du wirbst für Frieden und Gerechtigkeit.
Denn du bist unser Bruder.
Jesus, du bist unser Schatz im Himmel.
Alle: Jesus, du bist unser Schatz im Himmel.
Kind 3
Heiliger Geist, wir glauben an dich!
Jesus Christus hat dich als Beistand gegeben.
Du sprichst zu uns auf vielfältige Weise.
Auch durch die vielen heiligen Menschen, die für dich ganz offen sind und die das Gute tun.
Durch sie schenkst du uns Kraft zum Leben.
Heiliger Geist, du bist unser Schatz im Himmel.
Alle: Heiliger Geist, du bist unser Schatz im Himmel.
Bitten
Als Kehrvers zwischen den einzelnen Bitten werden die folgenden Sätze gesprochen. Die Kinder können die dazugehörenden Bewegungen machen. Vor den Bitten bzw./und vor dem Gottesdienst wird den Kindern der Ablauf des Elements kurz erläutert. Es empfiehlt sich, die Verse von einer anderen Person vorsprechen zu lassen als jener, die die Bitten vorträgt.
Gott, mach uns offen
Beide Arme wie einen Radarschirm nach oben strecken.
Gott, mach uns offen , dass wir Zeichen sehen
Rechte Hand über die Augen (Ausschau halten)
Gott, mach uns offen , dss wir hörende Ohren haben
Beide Hände hinter die Ohren legen.
Gott, mach uns offen , dass wir ein mitfühlendes Herz haben
Beide Hände ?aufs Herz? legen.
Gott, mach uns offen , dass wir auf deinen Wegen gehen.
Vorwärtsgehen im Kreis.
Vater unser
Kurzer Hinweis zum Vater unser als Gebet, das uns Jesus geschenkt hat.
Das Vater Unser kann gesungen oder gebetet werden; es gibt auch gute Beispiele mit Bewegungen und Körperübungen dazu.
Ein sehr bekanntes und einfaches Ritual dazu ist sich die Hände zu reichen, weil eine ganz intensive und besondere Stimmung entsteht und sich Menschen anschauen und bewusst wahrnehmen.
Segen
Der Segen ist Ausdruck dafür, dass Gottes Hand uns umgibt und hält, uns schützt und wärmt und damit ein Ausdruck dafür, wie sehr Gott uns liebt!
GDL
Jeder Christ und jede Christin kann segnen, heute dürfen die Kinder mit mir ein Segensgebet sprechen.
GDL
Gott segne dich.
Kind 1
Er schenke dir offene Augen und Ohren, er gebe dir Kraft und Mut.
GDL
Und Gott behüte dich.
Kind 2
Er beschütze dich auf allen Wegen. Er bewahre dich vor Krankheit und Unheil.
GDL
Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir.
Kind 1
Güte und Herzlichkeit strahle aus deinen Augen, ein freundlicher Blick von dir schenke vielen Menschen Freude. Gott lasse dich strahlen wie die Sonne.
GDL
Und Gott sei dir gnädig.
Kind 2
Er sei dir nahe in Sorgen und Ängsten, er befreie dich von allem Bösen.
GDL
Gott erhebe sein Angesicht auf dich.
Kind 1
Nie sollst du dich verlassen fühlen. Deine Eltern und gute Freundinnen und Freunde sollen immer für dich da sein.
GDL
Und Gott gebe dir Frieden.
Kind 2
Er schenke dir Geduld und Gelassenheit, ein fröhliches Herz, Liebe und Glück.
GDL
Das alles schenke euch Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
A Amen.
Nach einem abschließenden Lied, kann an die Kinder am Ende des Gottesdienstes ein kleines Zeichen der Erinnerung an den Gottesdienst ausgeteilt werden.