Von Krippe zu Krippe Weihnachten meditieren / Kripperlroas
Begrüßung und Einladung zum Gang zur 1. Station (= Volkskrippe)
Bei Volkskrippe spielt Akkordeon - Lied: Alle Jahre wieder
Krippenbetrachtung Volkskrippe:
Wir stehen hier vor unserer Volkskrippe. Diese Krippendarstellung vergegenwärtigt uns hier in Hartkirchen schon jahrzehnte- und jahrhundertelang das Weihnachtsgeschehen: Sie erzählt sichtbar die Botschaft: Gott ist zu uns Menschen in seine Schöpfung gekommen, er ist Kind, er ist Mensch geworden.
Hier sehen wir das Jesuskind in einer Strohkrippe auf einem weißen Leinentuch. Weiß ist die Farbe der Reinheit, der Klarheit und des Lichtes. Hinten wird das Kind in der Krippe, das ja hier schon fast aufrecht sitzt und uns seine Arme entgegenstreckt, umhüllt vom Schleier der Maria. Der Schleier der Maria ist ebenfalls weiß.
Maria trägt ein rotes Kleid. Rot ist Symbolfarbe für die Liebe und die Göttlichkeit. Darüber trägt Maria einen blauen Mantel. Blau ist Farbe der Treue, aber auch die Farbe von Jesus als Offenbarer der Wahrheit.
Neben Maria und Jesus steht Josef. Hier in einem lila Kleid mit einem braunen Überwurf. In vielen Krippendarstellungen trägt Josef aber ein gelbes Untergewand. Gelb ist die Farbe der Weisheit, des Glaubens und des Heiligen Geistes und daher auch Kirchenfarbe.
Dahinter dann Ochs und Esel, die beide schon seit dem 3. /4. Jahrhundert zur Geburtsdarstellung dazugehören. Dafür gibt es eine biblische Begründung im Buch Jesaja (Jes 1,3). Dort heißt es: Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn. In alten Darstellungen wärmen Ochs und Esel mit ihrem Atem das kleine hilflose Jesuskind.
Die Hirten entsprechen der biblischen Erzählung. Der Engel verkündet ihnen auf dem Hirtenfeld die frohe Botschaft von der Geburt des Messias. Die Hirten glauben an die Botschaft, gehen hin und finden das Kind. Wir sehen sie hier bei der Anbetung.
Die Schafe, die mit den Hirten mitgekommen sind, grasen friedlich vor dem Stall.
Der Stall ist hier dargestellt als Ruinenstall. Die Ruine ist ein Symbol für den Niedergang der antiken heidnischen Welt und verweist auf den Anbruch einer neuen Zeit. Über dem Stall sehen wir den großen Verkündigungsengel in weißem und rosafarbenem Gewand.
Ich möchte jetzt noch hinweisen auf ein weiteres Symbol, das in fast keiner Krippe fehlt: das Symbol des Wassers. Hier kommt es vor in Form eines Brunnens. Dieser Brunnen erinnert an den Jakobsbrunnen. Die Frau mit dem Krug in der Hand lässt uns unweigerlich an die Begegnung Jesu mit der Samariterin denken. Jesus ist derjenige, der uns das Wasser des Lebens bringt.
Vorne wird die Krippe abgeschlossen durch einen Zaun. Er wirkt als schützende Schwelle zwischen der Realität und der Krippenwelt, zwischen der Welt und dem Heiligen. Sozusagen, dass wir dann mit einer gewissen Ehrfurcht die Krippe erst betreten durch die offene Stelle, die der Krippenbauer im Zaun gelassen hat.
Text: Stern
Ich bin der Stern!
Nicht irgendein Stern, von denen es Milliarden im Weltall gibt.
Ich bin ein ganz besonderer Stern – der Stern von Bethlehem!
Wie im Dunkel der Nacht eine Laterne dir den Weg weist, so habe ich in der Heiligen Nacht den Hirten gezeigt, wo sie es finden, das Kind in der Krippe.
Und ist der Stall auch noch so eng,
sei es auch kalt und feucht in diesen Mauern,
durch mein Licht schenke ich Wärme und Geborgenheit!
Ich werde der Stern der Liebe genannt der die Welt verändert und alle, die ihm folgen.
Darum folgt auch ihr mir jetzt!
Lied:
Es wird schon glei dumpa (3 Strophen mit Gitarrenbegleitung)
Einladung zum Weitergehen zur 2. Station (= Krippe aus Bethlehem).
Lied mit Akkordeon: Kommet ihr Hirten
Krippenbetrachtung Bethlehemkrippe:
Hier sehen wir eine Krippe, die direkt aus Bethlehem stammt, sozusagen vom Ursprungsort von Weihnachten. Wegen der verschärften politischen Situation im Heiligen Land geht es den Bewohnern von Bethlehem immer schlechter. Angst und Hoffnungslosigkeit prägen den Alltag der Menschen in Bethlehem und ganz Palästina. Die Arbeitslosigkeit beträgt ca. 75%. Da fast keine Pilger und Touristen mehr die Stadt aufsuchen, sind die meisten Geschäfte geschlossen. Oft fehlt das tägliche Brot und Medikamente. Das Schulgeld für die Kinder können sich viele nicht mehr leisten. Durch die hohe Betonmauer, die rund um die Stadt gebaut worden ist, ist auch ein Verlassen der Stadt kaum mehr möglich. Wenn man zu lebenswichtigen Einrichtungen wie Krankenhäuser will, muss man sich stundenlang bei den Checkpoints der israelischen Armee anstellen.
Von dieser Not betroffen sind auch die Familien der Schnitzer. Diese Krippe stammt von den Schnitzern von Bethlehem. Das sind ca. 60 Familien, für die die Schnitzkunst eine wichtige Einnahmequelle darstellt. Für die Schnitzereien wird ausschließlich Olivenholz verwendet. Dieses wird mit elektrischen Handbohrern bearbeitet. Es wird poliert und mit Bienenwachs gewachst oder lackiert. Den eigenen Reiz des Holzes macht die Maserung aus, die von weiß über tiefbraun bis zu fast schwarz reicht.
Die Krippe, die wir hier sehen, besteht aus: der heiligen Familie, Ochs und Esel, einem Hirten mit zwei Schafen und den heiligen drei Königen mit einer Kamelherde.
Vor dem Stall steht eine Palme als orientalisches Motiv. Es versetzt uns in die Heimat der Schnitzer und in die historische Umgebung der Geburt Jesu.
Text: Hirte
Ich bin ein Hirte – einer von denen, die – wie Lukas meint –
als erste zur Krippe gekommen sind.
Es hat uns ungemein gut getan, dass gerade wir es waren,
denen die gute Nachricht von der Geburt des Retters gebracht wurde.
Wir sind keine feinen Leute.
Viele wollen nichts mit uns zu tun haben;
Sie meinen, denen kann man nicht über den Weg trauen,
die haben es faustdick hinter den Ohren.
Mag ja sein.
Und fromm sind wir auch nicht.
Das fromme Getue von den Schriftgelehrten liegt uns nicht.
Und mit der Bibel können wir nicht viel anfangen.
Und der Messias?
Wir gehören nicht zu denen, die schon lange auf den Messias gewartet haben.
Nun ja, man hat einmal gelernt, dass der kommen soll.
Aber wann? Daran glaubte doch keiner so recht.
Und da waren ausgerechnet wir es, denen dieser Messias angekündigt wurde!
Wir sagten uns:
Der fängt ja unten an! Nicht bei denen da oben –
und da bleibt er, und bis zu uns kommt er nie.
Der fängt unten an, bei uns! Das ist gut so.
Lied:
Ihr Kinder herkommet (3 Strophen mit Gitarrenbegleitung)
Weitergehen zur 3. Station (=Krippe aus dem Salzkammergut)
Akkordeonmusik Lied: O Jubel, o Freud
Krippenbetrachtung Salzkammergutkrippe:
Bei dieser Krippe aus dem Salzkammergut ist das Geschehen der Nacht in heimatlicher Umgebung dargestellt.
Auch zeitlich wird das Weihnachtsgeschehen in unsere heutige Nähe versetzt. Das sehen wir an der Kirche und an dem Haus im Stil des Salzkammergutes.
Im Holzstall sehen wir das Jesuskind mit Maria, die hier auch wieder in den Farben rot, blau und weiß gekleidet ist. Josef trägt diesmal eine Laterne. Er wird hier dargestellt als Realist, aber auch als der sinnbildliche Hüter des ewigen Lichtes Jesus, das in die Welt gekommen ist.
Was mir noch aufgefallen ist, dass die Schafe in dieser Darstellung ihre Köpfe erhoben haben und sozusagen auch aufmerksam sind für das Geschehen, welches sich rund um sie abspielt.
Auch hier sind die heiligen drei Könige schon bei der Krippe anwesend. Sie bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold als Symbol für die Macht des Königs, Weihrauch und Myrrhe verströmen Wohlgeruch und geben dem König Ehre. Die Gabe der Myrrhe deutet auf Jesus als den Heiland hin.
Auffallend hier der große Stern mit der Botschaft des Engels: "Gloria in excelsis Deo
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede bei den Menschen, die guten Willens sind."
Die gemeinsame Anwesenheit der Hirten und Könige zeigt die Gleichheit aller Menschen vor Gott.
Hier oben sehen wir einen Hirten, der die Botschaft des Engels weiter verbreitet, einen rufenden Hirten.
Mit diesem Ruf können wir uns als Betrachterinnen und Betrachter auch hineinversetzen in eine der Figuren und uns hineinrufen lassen in das Geschehen.
Text: Schaf
Ich bin das jüngste und kleinste Schaf in der Herde.
Wenn du auf die Krippe schaust, wirst du mich gar nicht gleich entdecken, denn ich stehe ganz dicht bei meiner Mutter, die mich beschützt und mir Milch zum Trinken gibt.
In jener Heiligen Nacht habe ich schon tief und fest geschlafen, als die ganze Herde plötzlich aufgeschreckt wurde.
Die Hirten rannten hin und her und wussten nicht, wie ihnen geschah.
Ein Kind war geboren!
Na ja, ein Kind! Und deswegen mitten in der Nacht aufstehen!?
Und dann haben wir es gesehen, das Kind im Stall. Ganz friedlich ist es dort gelegen, auf einem Schaub Stroh; und es hat gelächelt, das Kind in der Krippe.
Da habe ich gespürt, dass es sich gelohnt hat aufzustehen – mitten in der Nacht.
Lied: Still, still, weil s`Kindlein schlafen will
Letzte Station beim Volksaltar, alle sitzen in den Bänken
Betrachtung Krippenfigur „Komm an mein Herz“
Lieder: Stille Nacht, heilige Nacht
Leise rieselt der Schnee