„Sonntag der Völker 2020“ im Linzer Mariendom im Zeichen der Gerechtigkeit
Am 27. September 2020 um 10.00 Uhr wurde auf Einladung der Fremdsprachigen Seelsorge der Diözese Linz und der Caritas für Menschen in Not im Linzer Mariendom ein Festgottesdienst mit Dompfarrer Maximilian Strasser zum „Sonntag der Völker“ gefeiert, bei dem bunte Vielfalt sichtbar wurde. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst, der unter Einhaltungen der geltenden Corona-Präventionsmaßnahmen gefeiert wurde, von Domkapellmeister Josef Habringer und Organist Jean Matau.
„Gerechtigkeit“
Mit dem „Sonntag der Völker“, der in den Diözesen Österreichs am 27. September 2020 begangen wurde, macht die Kirche auf die Vielfalt der Nationen in der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft aufmerksam. Unter dem Motto "Gerechtigkeit" nimmt der gemeinsame Fixpunkt der katholischen fremdsprachigen Seelsorge in diesem Jahr die Rolle der Menschen mit Migrationshintergrund in der Gesellschaft und im Leben der Kirche in den Fokus. Parallel zum „Sonntag der Völker“ begeht die Kirche am 27. September auch den diesjährigen "Welttag der Migranten und Flüchtlinge". In seiner diesjährigen Botschaft zu diesem kirchlichen Welttag erinnert Papst Franziskus an die prekäre Lage der Binnenvertriebenen weltweit. Es handele sich um ein "unsichtbares Drama", das sich durch die Corona-Pandemie nochmals verschärft habe, schrieb der Papst in dem im Mai vom Vatikan veröffentlichten Text. Viele internationale Rettungsinitiativen seien angesichts der Viruskrise "auf den letzten Platz der nationalen politischen Tagesordnungen" gerückt, mahnt der Papst.
Grundlage von Gerechtigkeit: die Achtung der Person in ihrer Einmaligkeit und Würde
Den Festgottesdienst am 27. September 2020 mit den verschiedenen muttersprachigen Gruppen feierten im Linzer Mariendom Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser, Dr. László Vencser, Leiter der Fremdsprachigen Seelsorge im Pastoralamt der Diözese Linz, Seelsorger mehrerer fremdsprachiger Gemeinden, Lic. Yuriy Kolasa von der Ukrainisch-griechisch-katholischen Gemeinde und P. Jossaphat Pham von der Vietnamesischen Gemeinde.
Dompfarrer Maximilian Strasser betonte in seiner Predigt, die Grundlage jeder konkreten Gerechtigkeit sei die Achtung der menschlichen Person in ihrer Einmaligkeit und Würde. Jedes Unrecht beginne mit der Missachtung bzw. Abwertung des anderen Menschen. Die konkrete Gerechtigkeit – Tausch-, Verteilungs- und Beitragsgerechtigkeit – sei Ausdruck dieser fundamentalen Achtung des anderen Menschen als Person. Dies entspreche auch dem Gebot der Nächstenliebe: den anderen Menschen als jemanden zu sehen, der von Gott genau so geliebt sei wie man selbst.
Sprachlich-musikalische Vielfalt
Die Vielfalt der verschiedenen muttersprachlichen Gruppen wurde nicht nur durch die bunten Landestrachten sichtbar, sondern auch bei den Texten und Liedern im Festgottesdienst hörbar. Die Texte zum Bußakt wurden in verschiedenen Landessprachen gelesen, ebenso die Fürbitten. Bei der Gabenbereitung kamen VertreterInnen unterschiedlicher Volksgruppen nach vorn und überreichten landestypische Geschenke.
Fremdsprachige Seelsorge in Oberösterreich
In der Katholischen Kirche in Oberösterreich gibt es Seelsorge für 15 fremdsprachige Gemeinden: afrikanisch/englischsprachige, albanisch-katholische, arabische und chaldäische, ukrainisch-griechisch-katholische, kroatische, rumänisch-griechisch-katholische, philippinisch-katholische, polnische, lateinamerikanische/spanischsprachige, tschechische und slowakische, türkische und persische, ungarische sowie vietnamesische. Am „Sonntag der Völker“ wird diesen Gruppen besondere Wertschätzung zuteil. Dr. László Vencser, Leiter der Fremdsprachigen Seelsorge im Pastoralamt der Diözese Linz, sowie Mag.a (FH) Michaela Haunold, Leiterin der Abteilung für Beratung und Hilfe von der Caritas für Menschen in Not, sind als OrganisatorInnen wesentlich für das Gelingen des Festes verantwortlich.
Papstbotschaft zum Weltflüchtlingstag 2020
© Patrick Bugno