Bauschutt erzählt Geschichte - Friedhofsmauer in St. Georgen bei Obernberg
Die Pfarrkirche von St. Georgen bei Obernberg am Inn wurde im Jahr 1168 das erste Mal urkundlich erwähnt. In der Zeit ihrer Errichtung wurde noch kein Zement oder Beton für Bauten verwendet – gebaut wurde mit den Materialen, die vor der Haustür gefunden wurden. Dazu gehört auch der Tuffstein, der damals noch ausreichend vorhanden war. Heutzutage ist der Tuffstein im Innviertel nur noch mit Glück zu finden. Meist haben Landwirte noch diesen Schatz lagernd. „In St. Georgen bei Obernberg ist dieser Glücksfall eingetreten“, sagt Matthias Senzenberger, Projektleiter der Abteilung Kirchliches Bauen.
In der Regel werden Friedhofsmauern abgerissen und durch eine Stahlbetonwand ersetzt. "Das Schöne an alten Mauern ist, dass sich immer etwas Geschichte darin befindet", so Senzenberger. Beim Bau der Friedhofsmauer wurden nämlich Bruchstücke gotischer Kreuzrippen verwendet, die um 1920 abgeschlagen und normalerweise entsorgt wurden. Durch die Wiederverwendung in St. Georgen konnten die Farbfassungen der Kreuzrippen bei der aktuellen Sanierung nachbefundet und dokumentiert werden. Auch Bauschutt erzählt Geschichte!