Film: Wie der Pfarrsaal in die Autobahnkirche kam
Die Pfarrkirche Haid bei Ansfelden zählt nicht zu den typischen oberösterreichischen Landkirchen. Sie wurde in den 1960er-Jahren gemeinsam mit einem Pfarrhof und einem Pfarrheim in der für diese Zeit charakteristischen, großvolumigen Bauweise errichtet. Der massive Rückgang der Katholikenzahl in Haid und die enorme Baulast lähmten in den vergangenen Jahren das pfarrliche Leben. Die hohen Erhaltungskosten und der große Sanierungsaufwand waren nicht mehr zu bewältigen.
Ein Architekt wurde mit Machbarkeitsstudien beauftragt, um eine Redimensionierung des Gebäudebestandes zu erreichen. Dadurch ergaben sich Chancen, welche darin mündeten, dass der kirchliche Bauträger ELAG Immobilien anbot, auf einem frei werdenden Baufeld 60 Wohnungen zu errichten. Durch einen Baurechtsvertrag kann die Pfarre nun laufende Einnahmen lukrieren, mit denen sie letztendlich die Umbaukosten ihres Pfarrheimes finanziert.
Bemerkenswert ist, dass die Pfarre nach längerer Bedenkzeit das Einverständnis gegeben hat, auch den Sakralbereich in die Planung miteinzubeziehen. Dadurch wurde es möglich, die Werktagskapelle in einen Pfarrsaal umzubauen, der heute von der Pfarre mit Leben gefüllt wird. Das Pfarrcafé ist vom Kirchenhauptraum nur durch eine Türe getrennt – der Mittelpunkt pfarrlichen Lebens ist jetzt in die Kirche gerückt.
(aus der Broschüre "Blickpunkt – Diözesane Bauprojekte 2017–2021").