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Kurzbiografie Franz Salesius Zauner

Bischof Franz Salesius Zauner

Trotz der Meinung mancher Maturakollegen, Franz S. Zauner (geb. 1904) werde aufgrund seiner Neigung und Begabung einen technischen Beruf ergreifen, wählte er das Theologiestudium. Die gediegene Ausbildung erhielt er in Rom.

 

 

Die Nachricht von der Bischofsernennung des ehemals sehr sportlichen Generalpräfekten im Petrinum und nunmehrigen engagierten Professors und Regens wurde von den Seminaristen mit Begeisterung aufgenommen.

 

Zauner hatte insbesondere in den Kriegsjahren mitgewirkt, das enteignete Kollegium Petrinum durch Verhinderung des formellen Verkaufs sowie durch Vermietung des Priesterseminares (zum Teil unter Ausnützung der Konflikte zwischen der Gauleitung und den Reichsstellen in Berlin) die diözesanen Bildungsstätten dem Bistum zu erhalten.

 

Er ging nach dem 2. Weltkrieg mit Engagement daran, die Katholische Aktion zu einer kräftigen Laienorganisation auszubauen, der zunehmenden Industrialisierung des Landes pastoral Rechnung zu tragen durch Auflösung der pfarrlichen Landwirtschaften, Verdichtung der Pfarrstrukturen (Kirchenbau) vor allem in urbanen Bereichen (inklusive der Errichtung von Pfarr- und Jugendheimen) und förderte das katholische Bildungswesens. Die finanzielle Basis hiefür war die wirksame und eigenverantwortliche Disposition des Kirchenbeitrags (vor allem ab dem Staatsvertrag 1955 und dem darauffolgenden Wirtschaftsaufschwung). Insgesamt bedeuteten diese Maßnahmen die faktische Verdoppelung der Baulast, die Aufbringung der Finanzmittel war in seiner Amtszeit auch gesichert.

 

Mit Begeisterung berichtete Franz S. Zauner bei unzähligen Referaten und Predigten in den Pfarren vom Zweiten Vatikanischen Konzil, an dem er trotz seines großen Einsatzes bei Firmungen und Visitationen sehr gewissenhaft teilnahm. Er persönlich wurde mit den meisten Stimmen, die je ein Konzilsvater erreichte, in die Liturgiekommission gewählt. Zauner war um die konsequente Durchführung der Konzilsbeschlüsse bemüht.

 

Die Amtsniederlegungen in der nachkonziliaren Phase bedeuteten ihm persönlich eine äußerst herbe Enttäuschung.

 

In Alois Wagner erhielt Zauner 1969 seinen Wunschkandidaten als Weihbischof. Ihm übertrug er die Leitung der Linzer Diözesansynode (1970/1972), das Amt des Generalvikars (1973) und weitgehend die pastoralen Planungen. Wagner war bis zu seiner Bestellung für römische Aufgaben 1981 (Vizepräsident des päpstlichen Rates Cor unum; Ständiger Beobachter des Vatikan bei den in Rom tätigen UNO-Organisationen) in maßgeblichen pastoralen Gremien Österreichs sowie in der Österreichischen Bischofskonferenz tätig.

 

Die kuralen Ämter erfuhren in der Amtszeit Bischof Zauners einen Ausbauschub, ebenso wurde der Einsatz der Laien in der Seelsorge (Religionslehrer, Pastoralassistenten, Jugendleiter) systematisch verstärkt.

 

Nach seinem Rücktritt infolge Erreichung der Altersgrenze amtierte Zauner als apostolischer Administrator (1980/1982). Auch im Ruhestand sorgte für ihn sein langjähriger Sekretär Prälat Gottfried Schicklberger. Altbischof F. S. Zauner verstarb am 20. Februar 1994 im 90. Lebensjahr.

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