Diözesanarchivar Klaus Birngruber stellte das Berufsbild eines kirchlichen Archivars vor. Was ist ein Archiv? Was befindet sich in einem Archiv? Was ist der Unterschied zu einer Bibliothek und zu einem Musesum? Warum und wie sind Archivalien aufzubewahren? Wie findet man etwas in einem Archiv? Das und vieles mehr wurde anhand von Originalquellen anschaulich vorgeführt.
Gelesen wurde in einem lateinischen Taufbuch aus dem 17. Jahrhundert, die winzige Unterschrift von Papst Franziskus auf der Erhebungsbulle für unseren Bischof wurde inspiziert, das Prunkexemplar der e-Moll-Messe Anton Bruckners für Bischof Rudigier (samt Bruckners Totenmaske) begutachtet, ein Akt aus der NS-Zeit über das Petrinum in die Hand genommen und über digitale Archivierung und deren Schwierigkeiten gesprochen.
Was hält wohl länger: Eine Diskette aus den 1990er Jahren, eine Zeitung aus den 1920er Jahren, ein moderner Papierakt oder eine Urkunde aus Pergament? Was braucht es, um das Wissen der Vergangenheit und Gegenwart auch für künftige Zeiten zu bewahren? Viele Fragen, denen gemeinsam nachgespürt wurde.
Den Abschluss bildete der Blick auf eine großformatige, reich illuminierte Ablassurkunde für das Kloster Baumgartenberg aus dem Jahr 1344, die in Avignon geschrieben wurde und nicht nur zur Förderung des Seelenheils der Gläubigen diente, sondern letztlich als Instrument zur Finanzierung einer Kirchenrenovierung eingesetzt wurde.
Anschließend wechselte die Gruppe mit Diözesanbibliothekar Markus Bürscher in eine zweite "Gedächtnisinstitution", die Diözesanbibliothek, gewissermaßen von der Welt der Archivalien in jene der Bücher, die zwar auf den ersten Blick ähnlich, aber doch vielfach völlig anders aussieht.