WARUM ÜBERHAUPT EINE UMGESTALTUNG?
Seit seiner Fertigstellung und Einweihung im Jahre 1924 prägt der imposante neugotische Mariendom das Stadtbild von Linz. Die gelungene Gestaltung des Domplatzes hat die größte Kirche Österreichs 2009 noch stärker ins Bewusstsein und Alltagsleben der Menschen gestellt. Der Innenraum hingegen wartet seit 1924 auf eine Gestaltung, die seiner mächtigen Architektur gerecht wird.
In den Krisenzeiten nach dem Ersten Weltkrieg wurde nicht die von Dombaumeister Vinzenz Statz (1819-1898) ursprünglich geplante Raumgestalt umgesetzt, man behalf sich vielmehr mit jener provisorischen Aufstellung, die sich während der Bauarbeiten ergeben hatte. Über die Jahrzehnte gewöhnte man sich daran, obwohl dieses Provisorium für ein neugotisches Münster dieser Größenordnung durchaus unpassend war.
In den 1980er-Jahren stand eine Umgestaltung an, um auch im Mariendom die Gottesdienste nach dem vertieften Liturgieverständnis des II. Vatikanischen Konzils feiern zu können. Man konnte sich damals jedoch auf keine Lösung einigen, die die theologischen und architektonischen Vorgaben anspruchsvoll und kreativ miteinander verbindet.
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So blieb es bis heute beim Provisorium – es wurde nur ein Holzpodium mit mobilem „Volksaltar“ aufgestellt. Damit blieben aber auch die Probleme: Der Altarbereich bietet für größere liturgische Feiern viel zu wenig Raum. Gottesdienstleitung und Gemeinde finden sich in frontalem Gegenüber vor. Für einen Teil der Mitfeiernden ist die Distanz zum liturgischen Geschehen viel zu groß. Und die Dommusik ist an einem Ort mit problematischer Akustik positioniert.