Hochaltarbereich vor 1890
gemäß Entwurfsplan Statz: Hochaltarbereich nur eineinhalb Joche, Altar ohne Baldachin, Durchgang zwischen Hochaltarbereich und Chorgestühl; das provisorische vierreihige Chorgestühl umfasst nur ein Joch, Gemeindebänke (?)
Quelle: Florian Oberchristl, Der Mariä-Empfängnis-Dombau in Linz 1862 bis 1922, in: Christliche Kunstblätter, 63. Jahrgang (Nr. 5-12) Mai bis Dezember 1922, 35-109: 63 (Abb. 36. Hochchor)
Veränderung im Chorbereich um 1890: Perspektive vom Hochaltar zurück zur Abmauerung
Änderungen gegen den Entwufsplan Statz (Erweiterung des Presbyteriums: im Rohbau und noch ohne Marmorbelag); Provisorische Einrichtung Langhaus (fünfreihiges Chorgestühl einjochig; Gemeindebänke bis zum Chorgestühl)
Baldachinaltar und Presbyterium nach 1890
Entgegen Entwurfsplan: Altarbaldachin und Altarkreuz; um ein halbes Joch erweitertes Presbyterium (Fertigstellung sichtbar an Marmorbelag und Einkragung der Gitteranlage: Durchgangsmöglichkeit)
Vorläufige Position der bereits 1901 gelieferten Kanzel
Im Statz’schen Entwurf war nach historischen Vorbildern der Ort für die Kanzel an die zweite Säule links im hinteren Langhaus. Sie wurde bereits vor dem „Lückenschluss“ geliefert und bis 1924 im linken Chorumgang „zwischengelagert“. Ihren geplanten Zielort hat sie nie erreicht: Wie die nächsten Bilder zeigen, wurde sie zuerst an der rechten Vierungssäule angebracht und "arbeitete" sich dann noch um eine Säule in Richtung Hochaltar vor.
Nach dem Lückenschluss I: Vierung und Hinteres Langhaus 1924
Die experimentelle Bank- und Stuhlaufstellung anstelle der von Statz entworfenen Chorsituation zeigen das Fehlen einer Raummitte, wie sie der Kreuzaltar hätte darstellen sollen.
Nach dem Lückenschluss II: Vierung und Hinteres Langhaus 1924
Die experimentelle Bank- und Stuhlaufstellung anstelle der von Statz entworfenen Chorsituation zeigen das Fehlen einer Raummitte, wie sie der Kreuzaltar hätte darstellen sollen.
Nach dem Lückenschluss III: Totale zum Hochaltar 1924
Die experimentelle Bank- und Stuhlaufstellung anstelle der von Statz entworfenen Chorsituation nimmt die wenig später geschaffene Raumsituation vorweg: ein durchgestreckter Einheitsraum ohne zentralen Anhaltspunkt für das Auge. Der Zusammenstoß von Gemeindebänken und Chorgestühl unterhalb des vergrößerten Presbyteriums ist problematisch. Anstelle eines Hochchors, der gleichermaßen intim-abgeschlossen wie durchsichtig-offen ist, gerät das vordere Langhaus zu einer schlauchförmigen Sackgasse.
Nach dem Lückenschluss IV: Perspektive Sängerempore Langschiff 1924
Gleiche Situation wie in den drei vorangehenden Fotos aus anderer Perspektive
Nach dem Lückenschluss V: Perspektive Sängerempore Querhaus 1924
Ansichtskarte 1930er-Jahre I - Hochaltar und Presbyterium
Die hier sichtbare Konkurrenz zwischen Presbyterium, Chorgestühl und Gemeindebank macht deutlich, dass diese problematische Raumsituation der Statz‘schen Planung widerspricht!
Ansichtskarte 1930er-Jahre II - Hochaltar, Presbyterium und Chorgestühl
Die hier sichtbare Konkurrenz zwischen Presbyterium, Chorgestühl und Gemeindebank macht deutlich, dass diese problematische Raumsituation der Statz‘schen Planung widerspricht!
Rechter Seitenaufgang ins Presbyterium 1930er-Jahre
Interessantes Stimmungsbild, das die technisch komplexe seitliche Zugangssituation ins Presbyterium zeigt. Diese wurde nötig, nachdem um 1890 die Statz’sche Raumidee eines von mehreren Seiten zugänglichen Chores zugunsten des vergrößerten Presbyteriums aufgegeben wurde.