e-moll-Messe für Augen und Ohren
Am 28. September, am Vortag zum Weihetag der Votivkapelle im Mariendom, steht die von Anton Bruckner für diesen historischen Anlass komponierte Messe in e-moll im Mittelpunkt.
Sie ist untrennbar mit dem Bau des Linzer Mariendoms verbunden: die Messe in e-moll von Anton Bruckner. Während der ersten Bauphase des Doms erhielt Anton Bruckner von Bischof Franz Joseph Rudigier im Sommer 1866 den Auftrag, eine Messe zu komponieren. Uraufgeführt wurde diese am 29. September 1869 zur Einweihung der Votivkapelle.
Anlässlich der beiden Jubiläen im heurigen Jahr – 100 Jahre Mariendom und 200. Geburtstag von Anton Bruckner – wird das Werk am 28. September 2024, für Besucherinnen und Besucher zu einem auditiven und visuellen Erlebnis. Um 18.15 Uhr erklingt die zweite Fassung der Messe (WAB 27) bei einem Festgottesdienst. Unter der Leitung von Domkapellmeister Andreas Peterl musizieren dabei der Domchor, der Chor und das Bläserensemble des Adalbert Stifter Gymnasiums sowie Domorganist Wolfgang Kreuzhuber an der Rudigierorgel.
Partitur der e-moll-Messe schwebend im Raum
Im Anschluss an den Gottesdienst wird um 19.30 Uhr in der Krypta des Mariendoms die Arbeit "In Schwebe der Klang" der Künstlerin Sonja Meller eröffnet, die das Werk visuell hervorhebt und in eine raumspezifische Installation übersetzt. Dafür werden Auszüge der Partitur der e-Moll Messe - das 16-stimmige Sanctus - vertikal und dreidimensional im Raum schwebend installiert, wobei die Noten je nach Notenwert durch verschieden große blattvergoldete Kugeln repräsentiert werden. Die begehbare Installation ist im Kapellenkranz der Krypta platziert und stellt so auch einen räumlichen Bezug zum Musikstück her. Die Arbeit lädt ein, in den Noten-Kosmos von Anton Bruckner einzutauchen und diesen auf sinnlich-visuelle Weise zu erfahren. Norbert Trawöger, künstlerischer Leiter der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024, führt im Rahmen der Eröffnung in die Arbeit ein.
Sonja Meller wurde 1971 in Salzburg geboren und studierte Bildende Kunst an der Kunstuniversität Linz und New Genres am San Francisco Art Institute. Sie realisierte zahlreiche
Projekte im In- und Ausland darunter Installationen, ortsbezogene Interventionen, Kunst im öffentlichen Raum sowie Zeichnungen, Objekte und Arbeiten mit Schwerpunkt Klangkunst.
Die Installation In Schwebe der Klang ist bis 2. Februar 2025 zu sehen.