Als Gründer der Ordensgemeinschaft der Karmelitinnen gilt der Ordensgeneral der Karmeliten, Johann Soreth, welcher der Frauengemeinschaft um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Belgien die Regel und das Ordenskleid der Karmeliten gab. Nach Linz kamen die Karmelitinnen erstmals 1710. Ihr Wirken konnten sie allerdings nicht allzu lange entfalten. Kaiser Joseph II. hob ihr Kloster 1782 auf und übergab es zusammen mit der Kirche den Barmherzigen Brüdern. Die Ordensfrauen wurden von den Linzer Ursulinen und Elisabethinen aufgenommen.
Um 1860 gelang es, den Linzer Karmel wieder ins Leben zu rufen. Eine neue Kirche wurde 1872 bis 1880 erbaut, jedoch durch Fliegerbomben im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Der Aufbau der mittlerweile dritten Kirche, welche die Karmelitinnen seit ihrer Niederlassung in Linz errichteten, erfolgte nach Plänen von Architekt Hans Feichtlbauer. Die Kirchweihe konnte 1962 gefeiert werden. Der Bau fügt sich von außen in die Straßenfront ein. Die Langhauswand ist von sechs Rundbogenfenstern durchbrochen. Die Gestaltung der Glasfenster mit den abstrakten Darstellungen der Sieben Seligkeiten und des nahezu die gesamte Raumhöhe einnehmenden Fensters der Maria Immaculata im Altarraum stammen aus dem Jahr 1962 von Rudolf Kolbitsch. Drei Rundsäulen öffnen das Langhaus gegenüber einem erhöhten, schmalen Seitenschiff. Raumprägendes Ausstattungselement ist ein Kreuz, das im Altarraum von der Decke schwebt. Holzbalken bilden den Rahmen für ein Gitter, das immer wieder von Fehlstellen durchbrochen ist.
Die Schnittstelle von Quer- und Längsbalken ist völlig durchlässig. Die Gestaltung des Kreuzes stammt von dem in Pregarten nahe Linz lebenden Künstler Herbert Friedl, der sich seit Jahrzehnten mit den Themen Leid und Tod auseinandersetzt. Einmal im Monat wird in dieser Kirche ein Gottesdienst in slowenischer Sprache gefeiert.
Kontakt:
Karmelitinnenkirche
Langgasse 17
4020 Linz