Die konkav eingeschwungene, reich gegliederte Eingangsfront weist mit ihrem darüber hinausragenden Fassadenturm in Richtung Landstraße. Das Priesterseminar und die Kirche gründen auf der Niederlassung des Deutschen Ordens in Linz. Der Deutsche Orden ging aus einem Hospital hervor, das Bürger aus Bremen und Lübeck im Jahr 1190 (während des Dritten Kreuzzugs) im Heiligen Land gegründet hatten.
Von Ordensmitgliedern wurde 1718 Johann Lucas von Hildebrandt, einer der bedeutendsten Baumeister der Barockzeit in Österreich, mit Entwürfen für die Deutschordenskirche beauftragt. Wie zahlreiche andere Kirchen in Linz wurde der Bau von Stadtbaumeister Johann Michael Pruner ausgeführt und 1725 vollendet. Im Inneren der Kirche be- eindrucken die harmonischen Proportionen. Die flache Kuppel wird vonacht Stichkappen eingeschnitten.
Am Gewölbe schuf Paolo d`Allio einen barocken Deckenstuck, der das zentrale Motiv, Gottvater mit Szepter und Weltkugel, umrahmt. Das Patrozinium „Das Heilige Kreuz“ stellte Martino Altomonte mit der Kreuzigungsszene im Hochaltarbild dar. Bischof Joseph Anton Gall, der zweite Bischof von Linz, erwarb 1804 den Gebäudekomplex von Kirche und Kommende und gründete damit das heutige Priesterseminar. In der vom oberösterreichischen Künstler Rudolf Kolbitsch gestalteten Priesterseminarkapelle befi ndet sich ein sehenswerter Ambo. Aus Stapeln von theologischen Schriften hat der Linzer Künstler Gerhard Brandl einen Ort für die Lesung der Heiligen Schrift gestaltet, der in seiner formalen und inhaltlichen Bezugnahme eine neue Sichtweise eröffnet. Im Priesterseminar befi nden sich neben Gästezimmern auch diözesane Einrichtungen wie beispielsweise das Institut für Pastorale Fortbildung, das Referat für Ökumene und Weltreligionen und das Archiv der Diözese Linz. In der Priesterseminarkirche feiert auch die Rumänisch-orthodoxe Gemeinde ihre Gottesdienste.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at