Filmabend "Grenzgänger"
Die Marchfeld-Donauauen geben eine bisweilen trostlose, monotone, nüchterne Kulisse ab, die dem hervorragenden österreichischen Film "Grenzgänger" des Regisseurs Florian Flicker eine besondere Note verleihen.
Gesprochene Worte nur, wenn's notwendig ist
Die zwei Hauptcharaktere sind Hans und seine Frau Jana, gebürtige Slowakin, die in der Grenzregion ein kleines, schlecht gehendes Wirtshaus betreiben. Die Hoffnung ist groß, dass die Grenze geöffnet würde und viele Gäste in diese Region strömen würden. Derzeit sind es v. a. die Grenzsoldaten, die sich immer wieder einmal hierher "verirren". Gesprochen wird nicht viel - mit wem auch? Und zu sagen hat man sich nicht viel.
Dichte Grenzen
Um sich das schleppende Geschäft mit dem Wirtshaus aufzubessern, ist Hans für einzelne Schmuggel- und Schlepperdienste zu haben. Der Bundesheer-Obere "Fuchs" versucht schon lange Zeit vergeblich, Hans einmal in flagranti zu erwischen.
Ein junger neuer Grenzsoldat besucht auf dem Weg zu seinem Wachturm das Gasthaus und freundet sich mit Jana an. Hans vermutet den "Fuchs" dahinter und ermuntert Jana, das Spiel mitzuspielen.
Drei ist einer zu viel
Es entwickelt sich eine spannende Dreiecksbeziehung, in der es wechselnde vermeintliche Sieger oder eine Siegerin gibt. Je länger je mehr entdeckt Jana, dass sie von beiden Männern ausgenutzt wird und spielt beide gegeneinander aus. Die Geschichte endet, wie sie nahezu enden muss.
Ungewöhnlicher Film, der zum Nachdenken herausfordert
Wenn auch so manche Reaktion und manches (Nicht-)Gespräch in unseren Ohren und für unsere Augen ganz ungewöhnlich erscheinen mögen, es gibt sehr viel Stoff von "Grenzgängen" und "Grenzüberschreitungen" zu entdecken. Umso angenehmer ist es, wenn man von einem Filmexperten, wie in unserem Fall von Dr. Markus Vorauer, an der Hand genommen und auf so manche Besonderheit hingewiesen wird. Die Diskussion hat noch einige Schlaglichter auf diesen besonderen Film geworfen und ist allen Zusehenden noch länger nachgeklungen.